Warum ein Nasenspray nützlich sein kann


Bevor Sie sich damit auseinandersetzen, wie Nasensprays richtig anzuwenden sind, ist es wichtig, mehr über ihre Wirkweise zu erfahren. In erster Linie beeinflussen oder unterstützen solche Sprays die Schleimhäute der Nase. Deren Aufgabe besteht vor allem darin, die Atemluft

  • zu erwärmen,
  • zu befeuchten und
  • von Schadstoffen zu reinigen.

Bei besonders kalter oder trockener Luft sowie beim Befall mit Erregern (beispielsweise Erkältungsviren), schwellen die Schleimhäute an. Dies hat den Effekt, dass sich ihre Oberfläche vergrößert und mehr Wärme sowie Feuchtigkeit abgegeben werden kann. Gleichzeitig filtert die Schleimhaut so eine größere Anzahl an Viren und Bakterien. Neben der Schwellung kommt es dabei meist zeitgleich auch zu einer vermehrten Schleimbildung, um die Erreger wieder aus der Nase zu spülen — der typische Schnupfen ist entstanden.

Was für den Körper eine natürliche Schutzreaktion darstellt, kann für den Menschen sehr belastend werden. Die zugeschwollene Nase erschwert die Atmung, raubt den Schlaf und reduziert den Geruchs- und Geschmackssinn. Die Anwendung von Nasenspray bringt da schnelle Erleichterung. Erhältlich sind

  • abschwellende Sprays,
  • Produkte mit pflegenden oder befeuchtenden Eigenschaften, aber auch
  • Kombinationspräparate.

Zusätzlich im Angebot: sogenannte Erkältungssprays, die unter anderem Wirkstoffe aus der Rotalge enthalten. Ihnen wird die Fähigkeit zugeschrieben, einer Erkältung vorzubeugen beziehungsweise die Erkältungsdauer zu verkürzen. Sie können bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung — wie einem leichten Kratzen im Hals — angewendet werden, um den Infekt auszubremsen.

Nasenspray richtig anwenden in sechs Schritten

Egal ob abschwellende, schützende oder pflegende Sprays — die Anwendung erfolgt für gewöhnlich in folgenden Schritten:

  1. Reinigen Sie Ihre Nase mit einem Taschentuch.
  2. Neigen Sie den Kopf zunächst leicht nach vorne.
  3. Führen Sie die Düse des Sprays möglichst gerade in ein Nasenloch ein.
  4. Während Sie durch die Nase einatmen und den Kopf leicht nach hinten neigen, erfolgt der Sprühstoß.
  5. Atmen Sie durch den Mund wieder aus.
  6. Säubern Sie die Düse des Sprays mit einem Tuch.

Die meisten Nasensprays besitzen kleine Kappen zum Abdecken der Düse. Diese sollten nach jeder Verwendung wieder aufgesetzt werden, um eine Verunreinigung zu vermeiden.

Die Anwendung von abschwellenden Nasensprays


Abschwellende Nasensprays werden bei Schnupfen verschiedenster Ursachen eingesetzt und beinhalten beispielsweise den Wirkstoff Xylometazolin. Ihre Aufgabe besteht darin, durch ihre abschwellenden Eigenschaften wieder freies Durchatmen zu ermöglichen. Dies gelingt ihnen, indem sie die Gefäße in der Schleimhaut verengen und so die Durchblutung herabsetzen. In einigen Fällen werden die Sprays mit Dexpanthenol kombiniert. Dieser Wirkstoff pflegt die Nase von innen und unterstützt den Organismus bei der Regeneration der angegriffenen Nasenschleimhaut.

Doch Vorsicht: Bei regelmäßiger Anwendung eines abschwellenden Nasensprays über einen längeren Zeitraum hinweg, kann eine Abhängigkeit — der sogenannte Privinismus — auftreten. Hierbei gewöhnt sich der Körper an den Wirkstoff und nach dem Absetzen des Sprays ist die Nasenatmung schlechter als zuvor. Linderung verschafft dem Betroffenen dann nur die erneute Nutzung des Sprays – eine Abhängigkeit entsteht.

Viele Betroffene stellen sich daher die Frage, wie lange und wie oft sie ein abschwellendes Nasenspray anwenden dürfen. Die exakte Antwort darauf, findet sich in der Regel in der Packungsbeilage des jeweiligen Produkts. Standardmäßig gilt jedoch: bis zu dreimal täglich und nicht länger als eine Woche.1 Alternativ zu abschwellenden Nasensprays können Präparate auf der Basis von Meersalz oder mit pflanzlichen Wirkstoffen verwendet werden. Bei ihnen besteht für gewöhnlich keine Gefahr einer Abhängigkeit.

Antiallergische Sprays

Diese Nasensprays beinhalten sogenannte Glucocorticoide oder Antihistaminika. Das sind antiallergische Wirkstoffe, die bei Erkrankungen — wie beispielsweise Heuschnupfen — für eine unbeschwerte Atmung sorgen. Wie lange das Nasenspray angewendet werden darf, hängt vom jeweiligen Wirkstoff ab. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Viele Produkte sind zur Langzeitbehandlung geeignet.

Alternative Nasensprays richtig anwenden: Meersalz, Rotalge und Co.


Neben herkömmlichen, abschwellenden Nasensprays können alternativ auch pflanzliche Präparate oder solche mit Meersalz verwendet werden. Sie dienen vor allem der Pflege der Schleimhäute und unterstützen die Nase bei der Abwehr der Erreger. Der Vorteil: Eine Abhängigkeit gilt als nahezu ausgeschlossen und es liegt in Ihrem eigenen Ermessen, wie oft und wie lange sie das Nasenspray nutzen. Auf dem Markt erhältlich sind unter anderem Produkte mit

  • ätherischen Ölen wie Eukalyptusöl,
  • Meersalz,
  • Wirkstoffauszügen aus der Rotalge sowie
  • Aloe Vera.

Während die ätherischen Öle und das Meersalz für freies Durchatmen sorgen, wirkt Aloe Vera pflegend. Die Wirkstoffe der Rotalge hingegen sollen eine Schutzschicht über der Nasenschleimhaut bilden, mögliche Krankheitserreger abwehren und die Erkältungsdauer verkürzen.

Wie genau Sie das jeweilige Nasenspray richtig anwenden, hängt ganz davon ab, wie stark Ihre Beschwerden sind und welche Inhaltsstoffe Ihr bevorzugtes Präparat enthält. Informieren Sie sich vor der Anwendung bei Ihrem Arzt oder Apotheker und nehmen Sie sich Zeit, die Packungsbeilage aufmerksam zu lesen.

Nasenspray oder Nasentropfen?

Bezüglich der Wirkweise gibt es zwischen Nasensprays und Tropfen keinen Unterschied. Einzig und allein ihre Anwendung unterscheidet sie voneinander. Gerade Kinder empfinden den Sprühstoß teilweise als sehr unangenehm. Daher werden von vielen Herstellern Nasensprays mit einem extra auf die kleinen Nasen abgestimmten Sprühvolumen angeboten.

Alternativ besteht die Möglichkeit, Nasentropfen zu nutzen. Diese werden bei leicht nach hinten geneigtem Kopf mit einer Glas- oder Plastikpipette in das Nasenloch getropft. Wichtig ist, dabei durch die Nase einzuatmen, damit die Tropfen nicht wieder hinauslaufen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1 Lehmann, Clara/Ruf, Bernhard/Jung, Norma: FAQ Infektiologie. München: Elsevier, 2018. S. 4.