Was ist Asthma?


Asthma bezeichnet eine chronische (andauernde) Erkrankung der Atemwege, die mit Entzündungen des Bronchialsystems einhergeht. Asthmatiker haben eine Überempfindlichkeit auf Reize entwickelt, auf die ein gesunder Mensch nicht reagiert. Diese Reize können bei Asthma sehr unterschiedlich sein. In Frage kommen neben Erkältungen und anderen viralen Infektionen beispielsweise:

  • Stress (vor allem starke Emotionen wie Wut oder Angst)
  • Allergene (allergieauslösende Faktoren wie Pollen oder Tierhaare)
  • Wetter- und Temperaturwechsel
  • Tabakrauch

In Kombination mit der chronischen Entzündung können diese Auslöser zu Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur, gesteigerter Schleimproduktion sowie Schleimhautschwellungen führen und in der Folge Husten, Kurzatmigkeit und Luftnot auslösen - typische Symptome des Asthmas.

Die Beschwerden treten anfallsartig auf und bilden sich entweder selbstständig oder mit Hilfe von Medikamenten wieder zurück.

Interessant!

Allergien sind die bedeutendsten Faktoren bei der Entstehung von Asthma. Doch gerade im Erwachsenenalter entwickelt sich die Erkrankung auch häufig im Anschluss an einen viralen Infekt der Atemwege. Belegt wurde dieser Fakt 2011 im Rahmen einer finnischen Studie.1 Asthma und Erkältungen stehen also in engem Zusammenhang. Warum manche Menschen eine asthmatische Erkrankung entwickeln und andere nicht, ist zum größten Teil noch ungeklärt.

Das Zusammentreffen von Asthma und einer Erkältung


Nicht nur bei der Entstehung asthmatischer Erkrankungen können Infektionen eine Rolle spielen. Auch wenn Sie bereits unter Asthma leiden und sich eine Erkältung eingefangen haben, gilt besondere Vorsicht.

Häufige Auslöser viraler Infektionen sind beispielsweise Rhino- und RS-Viren (Respiratory Syncytial Viren). Sie sorgen - auch bei Menschen, die nicht an Asthma erkrankt sind - nach der Ansteckung für die typischen Symptome einer Erkältung wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Der Unterschied: Beim Asthmatiker kann die Erkrankung einen deutlich schwereren Verlauf nehmen oder zu Asthmaanfällen führen.

Der akute Asthmaanfall

Bei einem akuten Anfall von Asthma aufgrund einer Erkältung, kann es kurz nach Husten und Kurzatmigkeit zu starker Atemnot kommen. Besonders das Ausatmen fällt Betroffenen schwer. Wichtig ist es in diesem Fall, Ruhe zu bewahren. Als Akut-Maßnahme sollte zu einem bronchialerweiternden Medikament (Asthma-Spray) gegriffen werden. Auch der sogenannte Kutschersitz kann Erleichterung bringen. Dabei beugt sich der Betroffene beim Sitzen leicht nach vorne, neigt den Kopf nach unten und stützt sich mit den Ellbogen auf den Oberschenkeln ab - der Brustkorb wird entlastet. Sollte keine Besserung des Zustandes eintreten, zögern Sie nicht, den Notarzt zu alarmieren.

Mit Hilfe verschiedener Studien wurde nachgewiesen, dass rund 60 Prozent der Asthmaanfälle bei Erwachsenen und 80 Prozent der Anfälle bei Kindern von respiratorischen Viren (beispielsweise Rhino- und RS-Viren) ausgelöst werden.2 Schuld daran sind die sogenannten Interferone - Signalstoffe, die das Immunsystem stimulieren. Die Lungenzellen eines Menschen, der unter Asthma und einer Erkältung leidet, produzieren deutlich weniger Interferone, als die Lungenzellen eines Gesunden. Je geringer der Anteil dieses Signalstoffs ist, desto wahrscheinlicher wird das Auftreten eines Asthmaanfalls.

Grundsätzlich sollten chronisch Kranke - und dazu gehören auch Asthmatiker - versuchen, sich gar nicht erst mit einer Erkältung anzustecken. Sie sollten besonders auf Hygiene achten und Menschenmassen während der Erkältungszeit so gut wie möglich vermeiden.

Die Kehrseite: Infekte können die Abwehr stärken

Erkranken Kinder in den ersten Lebensjahren an einer Infektion – wie beispielsweise einer Erkältung – kann das das Risiko verringern, später einmal an Asthma und anderen chronischen Erkrankungen zu leiden. Kinder, die ihr Immunsystem mit vielen verschiedenen Erregern konfrontieren oder auch viel Kontakt mit Tieren haben, stärken ihre körpereigene Abwehr, was eine Asthmaerkrankung verhindern kann.

Erkältung und Asthma: Hausmittel können helfen


Treten die Erkältung und das Asthma zusammen auf, sollten Sie bei bestimmten Hausmitteln gegen Husten besonders vorsichtig sein. Beispielsweise dürfen ätherische Öle (vor allem Menthol) bei Asthma nicht verwendet werden. Sie können einen sogenannten Bronchienspasmus auslösen, bei dem Lunge und Bronchien stark verkrampfen.

Einige Hausmittel sind jedoch in der Lage, gleichzeitig gegen Erkältungen und Asthma anzugehen. Hierzu gehören:

  • Isländisch Moos: Als Lutschtabletten lindern sie Halsschmerzen sowie Hustenreiz und erleichtern das Atmen.
  • Ingwer: Die Knolle enthält Inhaltsstoffe (Gingerole), die entzündliche Prozesse eindämmen. Als Tee wirkt sich Ingwer wohltuend auf den Hals, aber auch auf die Entzündungsreaktionen in den Bronchien aus.
  • Zwiebeln: Zwiebelsaft mit Honig hat entzündungshemmende und abschwellende Eigenschaften, die einen positiven Einfluss auf die Bronchien sowie auf Hals und Rachen haben.
  • Raumklima: Trockene Raumluft reizt die Atemwege, bei Asthma und auch bei Erkältung. Daher kann das Aufstellen von Luftbefeuchtern die Symptome lindern.

Es empfiehlt sich immer, zuerst den Hausarzt aufzusuchen und zu fragen, welche Hausmittel auch bei Asthma und nicht nur bei Erkältung geeignet sind. Zudem entscheidet er, ob die Einnahme von Medikamenten erfolgen muss.

Erkennen von Asthma: Husten nach Erkältung

Bleibt der Husten nach einer Erkältung, Grippe oder Lungenentzündung bei einem ansonsten gesunden Menschen mehr als drei Monate bestehen, ist es möglich, dass Asthma entstanden ist. Auch anhaltende Schmerzen im Brustkorb oder Atemgeräusche können ein Hinweis sein. Um Klarheit zu erhalten, muss ein Arzt aufgesucht werden. Dieser stellt Ihnen Fragen zu Ihrer Krankengeschichte und führt eine allgemeine körperliche Untersuchung durch. Anschließend erfolgt die sogenannte Lungenfunktionsprüfung - sie gibt Auskunft darüber, ob der Atemfluss gestört ist. Bei Asthma ist in der Regel vor allem die Ausatmung behindert.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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