Wie werden Erkältungsviren übertragen?
Viren sind ganz kleine Partikel, die infektiös, also ansteckend sind. Sie brauchen lebende Wirtszellen, um sich vermehren zu können. Was die Übertragung angeht, sind Viren ziemlich gewieft. Sie nutzen zweierlei Wege, um unsere Zellen zu befallen:
- Tröpfcheninfektion: Wer erkältet ist, verteilt durch winzig kleine Speicheltröpfchen, die beim Husten, Niesen und Sprechen durch die Luft wirbeln, auch Krankheitserreger. Andere Menschen atmen sie dann ein. Vor allem Erkältungen (grippale Infekte) werden über diesen Weg der Virusübertragung ausgelöst. Die Ansteckung mit Erkältungsviren passiert vor allem in geschlossenen Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, wie Großraumbüros oder öffentliche Verkehrsmittel.
- Kontakt- beziehungsweise Schmierinfektion: Wie können Erkältungsviren noch übertragen werden? Bei circa 70 Prozent ist es die sogenannte Schmierinfektion, über die Erkältungsviren weitergereicht werden3. Sei es beim Händeschütteln mit einer erkrankten Person oder durch das Anfassen kontaminierter Oberflächen – Viren haften an Händen oder Gegenständen (beispielsweise Türklinken oder Armaturen) und werden so verbreitet.
Unser Tipp: Achten Sie auf Hygiene – waschen Sie sich beispielsweise regelmäßig und gründlich die Hände, um möglichst zu vermeiden, dass Sie sich eine infektiöse Krankheit einfangen oder Sie selbst andere anstecken, denn: Vier von fünf aller ansteckenden Krankheiten – dazu zählen neben der Erkältung und Grippe auch Magen-Darm-Infektionen – werden über die Hände übertragen4.
Erkältungsviren und deren Lebensdauer
Wie es um die Lebensdauer von Erkältungsviren außerhalb des Körpers bestellt ist, hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise von der Virusart, der Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit. Grippeviren überleben außerhalb des Körpers auch bis zu zwei Tage 5.
So läuft eine Erkältung ab
Unser Körper hat mehrere "Schwachstellen", sogenannte Eintrittspforten für Erkältungsviren wie die Nasen- und Mundschleimhaut. Viren suchen sich also ihren Weg über die Nase oder den Rachen zu den Schleimhautzellen. Dort wollen Viren das machen, was sie sehr gut und schnell können: sich vermehren. Das ruft Lymphozyten und Makrophagen auf den Plan. Beide gehören zu den Leukozyten (Leukos), den weißen Blutkörperchen. Deren Aufgabe ist es, Infektionserreger abzuwehren und zu bekämpfen. Durch ihre Arbeit kommt es im Körper zu einer Entzündung, die der Erkrankte in Form von Erkältungssymptomen spürt. Wer den Viren die Arbeit erschweren will, sollte Maßnahmen ergreifen, um einer Erkältung vorbeugen.
Erkältungstipps zum Anhören!
In unserem Podcast verraten wir Ihnen nicht nur, wie Sie einer Erkältung vorbeugen können. Wir geben Ihnen auch Tipps, was zu tun ist, wenn Schnupfen und Co. Sie schon fest im Griff haben.
Schon gewusst?
Mediziner sprechen bereits von einer Infektion, wenn es der Virus für grippale Infekte oder Grippe geschafft hat, in den Körper einzudringen. Doch erst dann, wenn auch Krankheitsanzeichen auftreten, zum Beispiel Schnupfen, Husten, Schüttelfrost oder eine Halsentzündung, liegt eine Infektionskrankheit vor.
Erkältung oder grippaler Infekt: Welche Viren können sie auslösen?
Wie viele Virentypen gibt es? Was schätzen Sie, sind es 30, 50 oder 100? Nicht ganz. Insgesamt sind mehr als 200 Virentypen bekannt, die bei uns Erkältungskrankheiten auslösen können6. Dazu gehören beispielsweise:
- Rhinoviren: Sie sind die Erkältungsviren Nummer eins: 30 bis 50 Prozent der Erkältungen werden durch Rhinoviren verursacht7.
- Coronaviren: Sie sind den Rhinoviren dicht auf den Fersen und belegen Platz zwei der häufigsten Erkältungsviren8.
- Parainfluenzavirus und Respiratory Syncytical Virus (RSV): Das Virus verursacht hauptsächlich schwere Erkältungen bei Säuglingen und Kleinkindern, bei Erwachsenen verlaufen sie in abgeschwächter Form.
- Adenoviren: Sie können nicht nur die typischen Erkältungssymptome wie Schnupfen und Husten auslösen, sondern auch Infektionen am Auge, wie eine Bindehaut- oder Hornhautentzündung.
- Enteroviren: Sie treten gehäuft in den Sommermonaten auf. Leiden Sie unter einer Sommergrippe, könnte also diese Virenart dahinterstecken.
Bakterien sind nur in den allerwenigsten Fällen für eine Erkältung verantwortlich. Da Antibiotika nur gegen Bakterien helfen, kommt diese medikamentöse Behandlungsmöglichkeit gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt ins Spiel: Und zwar dann, wenn der Körper aufgrund eines geschwächten Immunsystems selbst nicht in der Lage ist, die Krankheitserreger ausreichend zu bekämpfen. An die Infektion mit Erkältungsviren schließt sich dann unmittelbar eine bakterielle Infektion als Folgeerkrankung an (sogenannte Superinfektion)