Was tun gegen Husten? – Kurz und kompakt
- Allgemeine Verhaltensregeln: Schleimhäute befeuchten (viel trinken, Lutschbonbons), frische Luft, Verzicht auf Alkohol sowie Nikotin
- Medikamente:
- Präparate mit den Wirkstoffen Acetylcystein oder Ambroxol (Schleimlöser)
- Arzneien mit Substanzen wie Dextromethorphan und Clobutinol (Hustenstiller)
- in Ausnahmefällen Antibiotikum
- Bei Reizhusten: Inhalation, spezielle Kräutertees, Gurgeln und die Brust mit ätherischen Ölen einreiben
- Bei verschleimtem (produktivem) Husten: Teetrinken, homöopathische Mittel und Schüßler-Salze
Allgemeine Maßnahmen im Kampf gegen den Husten
Ganz allgemein gibt es ein paar Verhaltensregeln, die den Heilungsprozess bei Husten begünstigen und somit als Mittel gegen Husten anzusehen sind. Dazu gehören:
Die ausreichende Versorgung des Körpers und der Bronchien mit Flüssigkeit. In diesem Sinne: Bitte viel trinken! Am besten mindestens 1,5 Liter Wasser oder selbst zubereiteten Tee.1 Süßholz, Spitzwegerich oder Fenchel sind empfehlenswerte Sorten bei Husten.
Das Lutschen von Hustenbonbons dient dem gleichen Zweck – nämlich um die Speichelproduktion anzuregen und so für feuchtere Schleimhäute zu sorgen. Besonders geeignete gegen Husten sind spezielle Lutschbonbons oder Pastillen aus der Apotheke. Zum Schutz der Zähne sollten Sie auf zuckerfreie Produkte achten. Also: Gegen Husten immer mal wieder ein Bonbon im Mund zergehen lassen.
Raucher sollte in jedem Fall auf Zigaretten verzichten, damit sie möglichst schnell wieder gesund werden. Tabakrauch reizt die angegriffenen Schleimhäute. Rauchen schwächt zudem das Immunsystem – und das kämpft ja gerade eh schon.
Auch vom Alkohol sollten Erkrankte die Finger lassen, denn dieser schwächt den ohnehin gebeutelten Körper noch zusätzlich.
Für frische Luft sorgen. Das heißt, ein weiteres Mittel gegen Husten ist: Regelmäßig Fenster öffnen, nicht zuletzt, um Bakterien und Viren aus den Räumen zu schleusen.
Egal durch was der Husten verursacht wurde, diese Tipps können dabei helfen, die Schleimhäute in den Atemwegen zu befeuchten und nicht weiter zu reizen. Sie sind deshalb bei jeder Art von Husten empfehlenswert.
Husten ist nicht gleich Husten
Manchmal klingt der Husten eher schleimig, dann handelt es sich um einen Husten mit Auswurf (produktiv). Oder aber der Husten wirkt bellend und es kommt kein Auswurf zustande, dann spricht man vom trockenen Husten (unproduktiv). Bei der Therapie mit ist es grundsätzlich sinnvoll, die beiden Hustenarten mit unterschiedlichen Medikamenten und Hausmitteln zu behandeln.
Darüber hinaus spielt für die Behandlung eine Rolle, wer erkrankt ist. Denn die eingesetzten Mittel gegen Husten unterscheiden sich danach, ob es sich um einen Erwachsenen, ein Kind oder Baby handelt. Was zum Beispiel als geeignetes Hausmittel gegen Husten bei Erwachsenen angewendet wird, kann für Kinder oder Babys kontraproduktiv, wenn nicht sogar lebensbedrohlich sein. Wenn Sie sich unsicher sein sollten, fragen Sie vor der Anwendung Ihren Hausarzt um Rat.
Arzneimittel zur Behandlung von Husten
Es existiert eine Vielfalt an verschiedenen Präparaten, die alle zu einer wirkungsvollen Behandlung von Husten beitragen können. Dazu gehören:
- Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylcystein oder Ambroxol: Diese setzt der Arzt vornehmlich bei produktivem Husten ein, um das Abhusten zu erleichtern und die Bronchien zu weiten.
- Bei Reizhusten oder trockenem Husten werden Präparate auf Basis der Wirkstoffe Codein und Dextromethorphan oder der Pflanzen Isländisch Moos beziehungsweise Eibisch verabreicht, weil diese Reizungen im Mund- und Rachenbereich lindern.
- Von Bakterien ausgelöster Husten wird mit einem Antibiotikum bekämpft.
Bei der medikamentösen Behandlung sollten Betroffene jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass Husten eigentlich ein sinnvoller Schutzreflex des Körpers ist. Durch den Husten werden Krankheitserreger sowie Schleim aus den Atemwegen abtransportiert. Den Husten medikamentös zu unterdrücken, sollte deshalb nur eine kurzfristige Maßnahme sein (zum Beispiel, wenn die Nachtruhe leidet) – damit der Körper auch die Chance bekommt, sich selbst zu helfen.
Was tun bei Husten? Hausmittel als sanfte Variante
Nicht immer müssen es Arzneimittel aus der Apotheke sein. Schon Oma wusste, dass auch Hausmittel bei Husten helfen können.
Hilfe, der Husten geht einfach nicht weg!
Bitte lassen Sie anhaltende und starke Beschwerden von einem Arzt abklären. Denn es können auch andere Ursachen, wie Asthma oder eine Bronchitis dahinterstecken. Diese Diagnosen sollten ausgeschlossen werden.
Hausmittel bei trockenem Husten oder Reizhusten
Da es sich bei einem trockenen Husten beziehungsweise Reizhusten um einen unproduktiven – also einen Husten ohne Auswurf von Schleim handelt – wird er von Patienten als besonders anstrengend empfunden und entzieht dem Körper immer mehr Kraft. Die Hustenattacken sind besonders in der Nacht sehr lästig, weil sie vom Schlafen abhalten. Ruhe, die Patienten eigentlich zur Genesung bräuchten.
Folgende Hausmittel können bei trockenem Husten Linderung verschaffen:
- Reiben Sie vor dem Schlafengehen die Brust mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus, Kiefernadel oder Pfefferminze ein. Dies kann die Schleimhäute beruhigen und den Hustenreiz lindern. Während einer Erkältung bei Kindern sollten ätherische Öle allerdings erst nach Absprache mit einem Arzt verwendet werden.
- Das Gurgeln ist ein bewährtes Hausmittel gegen trockenen Husten, wie er zum Beispiel auch während einer Bronchitis vorkommen kann. Bei dieser Art des Hustens empfiehlt sich eine Anwendung mit mäßig warmem Salzwasser, da dies den lädierten Hals wieder befeuchtet. Analog könnten Sie aber auch Salbei- oder Thymiantee zum Gurgeln verwenden, da dieser keimtötend und entzündungshemmend wirkt.
- Dampf-Inhalationen sind ein sehr effektives Hausmittel gegen Reizhusten. Besonders ratsam sind Anwendungen auf Basis von Salbei oder Thymian. Denn die Heilpflanzen sorgen nicht nur für das Befeuchten der Atemwege, sondern beruhigen und entkrampfen die Bronchien, Schleimhäute und den ganzen Rachenraum, was zu einer Linderung des trockenen Hustens führen kann. Auch bei Asthma zeigt eine regelmäßige Inhalation positiven Effekt.
Rezept: Inhalation mit Salbeiblättern
2 Esslöffel getrocknete Salbeiblätter aus der Apotheke oder dem Reformhaus in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Bedecken Sie den Kopf mit einem Handtuch und beugen Sie sich über den dampfenden Behälter. Für maximal 10 bis 15 Minuten (oder solange, wie es sich für Sie noch angenehm anfühlt) atmen Sie nun abwechselnd durch Mund und Nase die wohltuenden Dämpfe ein.2
Leiden Kinder an einem trockenen Husten, dürfen sie auch gerne inhalieren. Passen Sie dabei allerdings auf, dass sich die Kleinen nicht mit heißem Wasser übergießen können und die warmen Dämpfe nur mit ausreichendem Abstand inhalieren. Die Zugabe von ätherischen Ölen wie Menthol eignet sich nicht für Babys und Kinder unter 12 Jahre – dadurch können leicht Reizungen der Atemwege entstehen.3
Welchen Tee bei trockenem Husten?
Das Befeuchten der Schleimhäute und der wärmende Effekt auf den gereizten Hals machen Teetrinken zu einem klassischen Hausmittel bei trockenem Husten. Dabei ist die Heilpflanze Spitzwegerich besonders empfehlenswert. Auch Eibisch oder Salbei sind geeignet, denn beide arbeiten auch gegen Entzündungen des Rachens und der Bronchien. Den Hustenreiz abschwächen gelingt zum Beispiel durch Tees aus Malvenblättern oder Süßholz. Das Süßen mit Honig verbessert nicht nur den Geschmack, sondern weist auch eine antibakterielle Wirkung auf. Dafür sollte aber der Tee schon etwas abgekühlt sein, ansonsten zerstört die Hitze wichtige Wirkstoffe.
Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Reizhusten ist selbstgemachter Zweibelsaft. Dafür
- schneiden Sie eine Zwiebel in kleine Würfelchen,
- füllen diese Stücke in ein Schraubverschlussglas und
- bedecken alles mit Honig.
- das Glas zudrehen und
- über Nacht oder noch besser für 24 Stunden stehen lassen.4
Nach dieser Wartezeit sollte sich ein Sirup am Boden abgesetzt haben. Nach dem Absieben ist der Zwiebelsaft fertig und kann löffelchenweise nach Bedarf mehrmals täglich eingenommen werden. Der Saft der Zwiebel ist – genauso wie der Honig – antibakteriell. Außerdem beruhigt der Sirup den gereizten Hals-Rachenbereich.
Oder ist die Lunge betroffen?
Eine Lungenentzündung kann ebenfalls zu starkem Husten führen, hinzukommen aber noch akute Atemnot und starke Schmerzen in der Brust sowie im Bauch.
Hausmittel bei produktivem Husten
Husten mit Auswurf deutet in der Regel darauf hin, dass sich der Infekt verbessert und die Krankheitserreger abgehustet werden. Diese Art des Hustens hilft dem Körper bei der Heilung und wirkt sogar befreiend. Der festsitzende Schleim in den Bronchien löst sich, sodass der Husten in diesem Stadium normalerweise schnell vorbei ist. Einige Mittel unterstützen das Abhusten:
- Tees auf Basis von Anis, Fenchel, der Wurzel der Schlüsselblume oder Thymian wirken lösend bei einem produktiven Husten.
- Mittel der Homöopathie bei tiefsitzendem Husten mit Schleimauswurf sind Ipecacuanha D6 oder Pulsatilla D6. Nehmen Sie drei Mal täglich eine Tablette.5
- Die Schüßler-Salze Nummer 4 (Kalium chloratum) oder Nummer 2 (Calcium phosporicum) können ebenfalls den Heilungsprozess bei einem produktiven Husten fördern.
Meistens tritt Husten als Symptom einer Erkältung auf und lässt sich mit einer geeigneten Behandlung und Hausmitteln gut in den Griff bekommen. Hält jedoch der Husten länger als drei Wochen an oder zeigen sich zusätzliche Symptome, wie eine hohe Körpertemperatur, Atemnot, blutiger Auswurf und ein schmerzhaftes Stechen im Brustbereich, sollten Betroffene in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um sich Klarheit zu verschaffen.6 So gehen Sie sicher, dass nicht eine andere Erkrankung zu den Symptomen führt, gegen die die genannten Mittel und Maßnahmen keine Wirkung zeigen können.