Woher kommen Kopfschmerzen bei einer Erkältung?


"So schlimm ist es nicht, ich bin nur ein bisschen erkältet" – einige Betroffene versuchen trotz Erkältung, ihren Aufgaben in Familie und Beruf weiter nachzugehen. Stress und Übermüdung, in Verbindung mit einer ohnehin schon angeschlagenen Verfassung – irgendwann wird es dem Körper einfach zu viel und er reagiert zum Beispiel mit einem pochenden Brummschädel. Kopfschmerzen sind somit bei einer Erkältung oft der Erschöpfung durch die Infektion geschuldet. Leidet der Betroffene beispielsweise an einem hartnäckigen Schnupfen oder sogar an einer Nasennebenhöhlenentzündung, kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Das zähe, eitrige, sich in der Nase und den Nasennebenhöhlen gestaute Sekret kann zu einem erhöhten Druck im Kopf führen und somit die Kopfschmerzen auslösen. Möglicherweise stellt der Erkältungskopfschmerz jedoch auch eine Reaktion auf bestimmte Eiweiße (Zytokine) dar. Sie werden bei einer Infektion vom Immunsystem freigesetzt.

Erkältet und Gliederschmerzen: Der Zusammenhang


Bei einer Erkältung sind Gliederschmerzen prinzipiell ein gutes Zeichen – denn sie bedeuten, dass das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet und sich mit den Krankheitserregern auseinandersetzt. Es sind bestimmte Botenstoffe, sogenannte Prostaglandine, die bei einer Erkältung die Gliederschmerzen auslösen. Sie werden bei der Abwehr der Krankheitserreger gebildet und sind für ein funktionierendes und gestärktes Immunsystem wichtig. Gleichzeitig erhöhen sie jedoch auch die Schmerzempfindlichkeit des Körpers.

Ungebetener Gast bei einer Erkältung: Gliederschmerzen

Gliederschmerzen ist ein Überbegriff für jegliche Gelenk- und Muskelschmerzen. Sie treten in den Extremitäten (in Armen und Beinen) auf und werden daher auch als Extremitätenschmerz bezeichnet. Die Schmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sind beide Extremitäten von Gliederschmerzen betroffen, handelt es sich meist um eine akute Infektion.

Auch Halsschmerzen sind ein typisches Erkältungssymptom, das sich in Form von einem leichten Kratzen im Hals über Schluckbeschwerden bis hin zu sehr starken Schmerzen zeigen kann.

Hausmittel bei Kopf- und Gliederschmerzen


Erkrankte helfen sich oftmals zunächst mit Hausmitteln, ehe sie zu Medikamenten greifen. Auch bei Kopf- und Gliederschmerzen können Hausmittel die Beschwerden lindern.

  • Bettruhe: Geben Sie Ihrem Körper mit der Anwendung dieses Hausmittels gegen Kopfschmerzen und anderen Erkältungssymptomen die Möglichkeit, sich zu erholen und sich gegen die Krankheitserreger effektiv zu wehren.
  • Wärme: Ein schönes Wannenbad oder eine heiße Dusche kann dazu beitragen, die Durchblutung in Haut und Muskeln anzuregen und Gliederschmerzen zu verringern. Nur bei Fieber sollte darauf verzichtet werden, da dies den Kreislauf zusätzlich zu stark belastet. Nach dem Bad ist es wichtig, den Körper warm zu halten. Kuscheln Sie sich beispielsweise mit einer Wärmflasche ins Bett oder aufs Sofa.
  • Ätherische Öle: Wer mag, kann einem heißen Bad ätherische Öle wie Thymian oder Latschenkiefer hinzugeben. Doch nicht jeder verträgt diese Badezusätze: Asthmatiker und Schwangere sollten vor dem Gebrauch vorsichtshalber den behandelnden Arzt fragen, bei Kleinkindern unter sechs Jahren wird sogar gänzlich davon abgeraten.
  • Viel trinken: Trinken Sie viel, mindestens zwei Liter über den Tag verteilt. Besonders geeignet sind Kamillen-, Ingwer und Pfefferminztees. Kamille und Ingwer wirken entzündungshemmend und aktivieren das Immunsystem, Pfefferminze befreit die Atemwege.
  • Pfefferminzöl: Ein bewährtes Hausmittel bei Kopfschmerzen ist das Massieren der Schläfen und Stirn mit schmerzlösendem und entspannendem Pfefferminzöl.

In Sachen Lebensmittel gibt die heimische Küche aber noch mehr an Hausmitteln gegen typische Erkältungssymptome wie Kopfschmerzen, Husten und Halsschmerzen her, zum Beispiel Sanddorn-Vollfruchtsaft, Zwiebelsuppe, Rote Beete, Hühnersuppe und Hülsenfrüchte.

Kopf- und Gliederschmerzen bei hohem Fieber


Die Symptome Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sind bei einer Erkältung in der Regel unbedenklich und normal. Werden diese Beschwerden jedoch im Zusammenhang mit Fieber beschrieben, ist Vorsicht geboten – denn gerade hohes Fieber tritt bei einer Erkältung eher selten auf. Die Patienten haben meist nur erhöhte Temperatur und fühlen sich matt und abgeschlagen.

Treten Hals-, Kopf- und/oder Gliederschmerzen innerhalb kürzester Zeit und in Verbindung mit Fieber (Körpertemperatur über 38 Grad Celsius) auf, handelt es sich daher vermutlich eher um eine echte Grippe. Bei Grippe-Symptomen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der eine fundierte Diagnose stellen und eine zielführende Behandlung verordnen kann.

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