Erkältungen begleiten ein Leben lang


Eine Erkältung, auch als grippaler Infekt bezeichnet, ist wohl die häufigste Erkrankung überhaupt: Mindestens einmal im Jahr ist ein Erwachsener von lästigem Schupfen und Husten betroffen, Kinder sogar noch deutlich öfter. Im Laufe eines Lebens kommen circa 300 Erkältungen zusammen. Doch warum wird unser Körper immer wieder neu infiziert, während andere Erkrankungen wie beispielsweise Masern nur einmal im Leben auftreten? Die Ursache ist vor allem in den Auslösern einer Erkältung zu finden, den Erkältungsviren.

Viren als Auslöser für Erkältungen – das Immunsystem muss sich immer wieder anpassen


Erkältungen werden fast immer von Erkältungsviren ausgelöst. Mittlerweile sind über 200 verschiedene Arten der Erreger bekannt. Sie alle unterscheiden sich minimal im Aufbau, sodass unser Körper immer wieder mit neuen Viren konfrontiert ist, die er abwehren muss.

Der Auslöser der Masern, das Masernvirus (MeV), ist hingegen immer gleich: Hat das Immunsystem ihn einmal bekämpft, erkennt er ihn bei einem erneuten Kontakt direkt wieder und schaltet ihn aus.

Aus diesem Grund gibt es keine wirksame Impfung gegen Erkältungsviren, die Vielfalt ist schlicht zu groß. Zudem können sich einzelnen Virenarten immer wieder verändern, Wissenschaftler sprechen von Mutationen. Schon kleinste Veränderungen der Virenhülle reichen aus, damit die Immunabwehr das Virus nicht mehr erkennt; die Abwehrreaktion dauert dann einige Tage, in denen sich die Symptome einer Erkältung ausprägen.

Einer Erkältung vorbeugen

Auch wenn es keine Impfung gegen die Erkältung gibt, können Sie anderweitig aktiv zur Vorbeugung beitragen. Passende Tipps hören Sie im kanyo® - Gesundheitspodcast.

Alle Episoden
Erkältungstipps für den Herbst
Nützliche Verhaltensweisen und Hausmittel

Wie entsteht eine Erkältung?


Gerade in den kalten Herbst- und Wintermonaten sind viele Erkältungsviren unterwegs. Sie übertragen sich auf verschiedenen Wegen von einer Person zur nächsten:

  • Bei einer Tröpfcheninfektion gelangen die Viren durch feine Tröpfchen beim Husten oder Niesen durch die Luft von erkrankten auf andere Personen.
  • Von einer Schmierinfektion spricht man, wenn Viren beispielsweise auf Türklinken oder Geldscheinen haften und über die Hände auf die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen gelangen.

Haben die Erreger die Schleimhäute erreicht, dringen sie in diese ein und verbreiten sich - es kommt zu Entzündungsreaktionen. Bis das Immunsystem die Eindringlinge bekämpft hat, leidet der Betroffene unter dem grippalen Infekt.

Aufgrund dieser Übertragungswege ist Hygiene eine der besten Möglichkeiten, sich vor einer Erkältung zu schützen. Dazu gehört vor allem, regelmäßig und intensiv die Hände zu waschen, damit eventuell anhaftende Viren nicht bei einem unbewussten Griff ins Gesicht auf die Schleimhäute gelangen. Auch bereits Erkrankte sollten sich häufig die Hände waschen und anstatt in die Hand besser in die Ellenbeuge nießen. So können sie eine weitere Verbreitung der Viren verhindern.

Schwaches Immunsystem als Risikofaktor für Erkältungen


Eine weitere Ursache für häufige Erkältungen ist ein schwaches Immunsystem. Denn unsere Immunabwehr vollführt täglich Höchstleistungen, die wir nicht einmal bemerken. Ständig bekämpfen spezielle Immunzellen mögliche Krankheitserreger. Wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind, können sie dieser Aufgabe nicht mehr vollständig nachkommen – Erkältungsviren haben dann ein leichtes Spiel und können ungehindert zu einer Infektion führen. Häufige Ursachen für eine geschwächte Immunabwehr sind:

  • Stress
  • Schlafmangel
  • einseitige, vitaminarme Ernährung
  • mangelnde Bewegung
  • wenig Aufenthalt an der frischen Luft

Mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen lässt sich das Immunsystem stärken und das Risiko für die Entstehung einer Erkältung senken. Gerade mit einem schwachem Immunsystem empfiehlt es sich einer Erkältung vorbeugen.

Weitere Ursachen für Erkältungen


Eine Erkältung entsteht häufig dann, wenn es engen Kontakt zu erkrankten Personen gegeben hat. Das kann in öffentlichen Verkehrsmitteln oder am Arbeitsplatz sein. Auch, wenn Sie sich viel in geschlossenen und geheizten Räumen aufhalten, begünstigt das einen grippalen Infekt. Der Grund: Durch die trockene Luft verlieren die Schleimhäute an Feuchtigkeit und werden anfälliger für Infektionen.

Unterkühlung als Auslöser einer Erkältung?

Aber was ist nun mit Omas Warnung, sich immer dick und warm anzuziehen? Ganz falsch ist sie nicht: Tatsächlich schwächt eine Unterkühlung das Immunsystem und begünstigt somit, dass Erkältungsviren in den Körper eindringen können. Jedoch reichen kalte Füße allein als Auslöser einer Erkältung nicht aus – es braucht immer einen Krankheiterreger.

Hier weiterlesen:
Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren