Trockene Schleimhaut in Nase und Rachen: Freier Eintritt für Viren


Im Winter sind die Schleimhäute von Nase und Rachen oftmals durch Heizungsluft ausgetrocknet und gereizt. Im Sommer dagegen sorgt der ständige Betrieb von Klimaanlagen für den gleichen Effekt. Dadurch können Erkältungsviren (zum Beispiel Rhinoviren) leichter eindringen und eine Entzündung der oberen Atemwege auslösen – eine Erkältung mit Schnupfen ist die Folge. Sind unsere Schleimhäute allerdings feucht, können sie sich selbst reinigen und Erkältungsviren besser abwehren. Um das zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen geeignet:

  • Aufstellen von Luftbefeuchtern (beispielsweise Verdampfer)
  • regelmäßiges Lüften (lieber kurz und dafür häufiger das Fenster öffnen, als ein einziges Mal lang)
  • Bewegung in der Natur (hier ist die Luftfeuchtigkeit natürlicherweise höher)
  • Inhalieren (der Zusatz von Meersalz hat sich als effektiv erwiesen)
  • Erkältungssprays nutzen (sie bilden einen Schutzfilm auf der Schleimhaut)

Erkältungssprays unterstützen bei der Abwehr von Erkältungen. Sie befeuchten nicht nur die Schleimhäute, sondern sind auch in der Lage, wie eine Art Barriere vor dem Eindringen von Erkältungsviren zu schützen — ein Grund, weswegen diese Sprays auch besonders gerne zur Vorbeugung von Erkältungen verwendet werden.

Weitere Tipps bei Erkältung

Auch mit gängigen Hausmitteln ist es möglich, Erkältungen abzuwehren: Von heißer Zitrone bis zum Entspannungsbad – in unserem Erkältungspodcast verraten wir Ihnen unter anderem verschiedene Erkältungstipps.

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Erkältungstipps für den Herbst
Nützliche Verhaltensweisen und Hausmittel

Pflanzliche Mittel aus Meer und See — Rotalgen gegen Erkältung


Als pflanzliche Mittel gegen Erkältungen spielen die Wirkstoffauszüge der Rotalgen — die in Salz- wie auch in Süßwasser zu finden sind — eine große Rolle. In Form von Sprays zur Anwendung in der Nase wird ihnen zugeschrieben, dass sie

  • die Nasenschleimhäute befeuchten,
  • sich wie ein Schutzfilm über das Innere der Nase legen,
  • das Einnisten von Erkältungsviren verhindern können und
  • möglicherweise die Vermehrung der Erreger hemmen.

Die Inhaltsstoffe der Rotalge sollen lokal wirken und nicht in die Nasenschleimhaut eindringen, weswegen sie auch für schwangere und stillende Frauen geeignet sein können. Gerade Sprays werden gerne eingesetzt, um eine Infektion zu verhindern oder die Dauer der Erkältung zu verkürzen. Nicht pflanzliche, herkömmliche Medikamente sind dazu nicht in der Lage, da sie für gewöhnlich rein symptomatisch wirken und nur die Begleiterscheinungen der Erkältung eindämmen.

Nasenspray und Abhängigkeit — Privinismus

Die chemischen Inhaltsstoffe von regulären Nasensprays bewirken ein Zusammenziehen der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut — so schwillt das Gewebe ab. Bei längerfristiger Verwendung des Sprays (etwa fünf bis sieben Tage)1 ist die Gefahr jedoch groß, dass der Körper sich an den Wirkstoff gewöhnt und die abschwellende Wirkung nachlässt. Erkrankte benötigen dann immer größere Mengen Nasenspray, um noch frei durchatmen zu können. Bei pflanzlichen Mitteln gegen Erkältung mit Rotalgen oder Meersalz bleibt dieser Gewöhnungseffekt aus. Zudem wird die Nasenschleimhaut nicht angegriffen, sondern gepflegt.

Mit Meersalz die Erkältung bekämpfen


Nasensprays mit Meersalz können — ähnlich wie auch pflanzliche Mittel gegen Erkältung — zur Linderung von Beschwerden beitragen. Durch ein Meersalzspray wird die natürliche Reinigung der Nase unterstützt und die Schleimhaut befeuchtet. Erkältungsviren können sich so schlechter festsetzen. Die meisten Nasensprays mit Meersalz sind isotonisch, das heißt, sie haben einen Salzgehalt von 0,9 Prozent.2 Dies entspricht der Salzkonzentration im menschlichen Blut. Sie dienen vor allem zur Pflege und Befeuchtung und wirken nicht abschwellend. Hochwertige Meerwassersprays sollten frei von chemischen Zusätzen sein und sind in der Apotheke erhältlich. Wie bei den meisten anderen pflanzlichen oder natürlichen Medikamenten gegen Erkältung, oder auch Sprays mit beispielsweise Rotalge, besteht keine Gefahr der Abhängigkeit.

Ergänzend zum Erkältungsspray kann auch das Inhalieren von Wasserdampf hilfreich sein. Von Vorteil ist es dabei, möglichst unbehandeltes Salz, im besten Fall also Meersalz, zu nutzen. Auch spezielles Inhalations- oder Steinsalz kann verwendet werden. Folgende positive Wirkungen schreiben Heilkundige dem weißen Gold, wie sie Salz auch nenne, für Nase, Hals und Bronchien zu:

  • Befeuchtung
  • Schleimlösung
  • Desinfektion
  • Durchblutungsanregung

Zur Herstellung der Inhalationslösung geben Sie zu einem Liter abgekochtem Wasser etwa neun Gramm Salz.3 Auch ätherische Öle wie Auszüge aus Eukalyptus oder Lavendel eignen sich als pflanzliche Mittel gegen Erkältung für die Inhalation.

Das noch heiße Wasser wird zusammen mit den Zusätzen in einen Topf gefüllt. Anschließend beugt sich der Betroffene mit einem Handtuch über dem Kopf darüber. Wichtig ist es hierbei, einen Sicherheitsabstand von etwa zwei Handbreit zum heißen Wasser zu halten, um sich nicht zu verbrennen.4 Der aufsteigende Wasserdampf sollte weder auf der Haut noch in der Nase oder dem Rachen zu Schmerzen führen. Das Inhalieren wird noch effektiver, wenn spezielle Inhaliergeräte aus der Apotheke verwendet werden. Sie besitzen passende Aufsätze für Mund oder Nase.

Salbei, Zwiebel und Co. als pflanzliche Mittel gegen Erkältung


Wer nicht auf chemische Medikamente zurückgreifen will, hat neben der Rotalge und Salz aus dem Meer auch noch die Möglichkeit, andere pflanzliche Mittel gegen Erkältungen zu nutzen. Folgende Gewächse haben sich dabei bewährt:

  • Malve: Die bläulichen Blüten wirken reizlindernd und entzündungshemmend. Aus diesem Grund finden sie sich häufig in Kräutertees zur Behandlung von Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen.
  • Zwiebel: Als pflanzliches Mittel gegen Erkältung wirkt die Zwiebel vor allem entzündungshemmend und desinfizierend. Sie wird gerne in Kombination mit Honig (für den besseren Geschmack) bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen eingesetzt.
  • Salbei: Er ist nicht nur Gewürz, sondern auch Heilpflanze. Seine ätherischen Öle und Gerbstoffe wirken Entzündungen im Halsraum entgegen und tragen zur Kräftigung sowie Stärkung des Organismus bei.
  • Süßholz: Verwendet wird in der Regel die Wurzel der Pflanze. Als Pulver mit Honig vermischt nehmen Erkrankte sie zur Beruhigung von Hustenreiz ein.

Die Auswahl an pflanzlichen Mitteln gegen Erkältungen ist noch deutlich größer, als das Angebot an speziellen Medikamenten – was die Entscheidung für ein bestimmtes Erkältungsmittel erschwert. Zögern Sie daher nicht, einen Arzt oder erfahrenen Heilpraktiker zu Rate zu ziehen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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