Entstehung von Schnupfen – alles Wichtige auf einen Blick:

  • Eine der Hauptursachen für eine triefende beziehungsweise verstopfte Nase sind Erkältungsviren. Darüber hinaus können auch Allergien oder Fremdkörper für Schnupfen sorgen.
  • Tritt der Schnupfen im Rahmen eines grippalen Infekts auf, beträgt die Dauer bis zum Abklingen der Beschwerde etwa eine Woche.1
  • Neben einer laufenden oder verstopfen Nase macht sich ein Schnupfen durch Symptome wie Juckreiz oder häufigem Niesen bemerkbar.
  • Um die Beschwerde zu lindern, stehen Betroffenen unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung: Häufig greifen sie auf abschwellende Nasensprays zurück, aber auch Hausmittel wie eine Dampfinhalation können helfen.

Entstehung Schnupfen: Wie kommt es dazu?


Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt: Was passiert bei Schnupfen? Letztendlich handelt es sich hierbei um eine Entzündung der Nasenschleimhäute, die dadurch wund und gereizt werden. Gleichzeitig reagieren sie darauf mit einer übermäßigen Schleimproduktion. Warum die Nase im Speziellen anfängt zu laufen, kann verschiedene Gründe haben.

In der Regel findet die Entstehung von Schnupfen aufgrund einer klassischen Erkältung (grippaler Infekt) statt. Die Infektionskrankheit wird durch Viren bedingt – über 200 verschiedene Erregertypen gibt es.1 Kein Wunder also, dass Erwachsene jedes Jahr durchschnittlich dreimal an erkältungsbedingten Schnupfen erkranken.2 Kinder leiden sogar noch häufiger unter einer laufenden oder verstopften Nase.

  • Tröpfcheninfektion (feuchte Infektion), zum Beispiel Niesen oder Husten sowie
  • Schmierinfektion (trockene Infektion), zum Beispiel beim Händeschütteln oder durch das Anfassen von kontaminierten Gegenständen wie Türklinken.

Das Risiko einer Ansteckung steigt, wenn das Immunsystem geschwächt ist, beispielsweise aufgrund von psychischem Stress oder einem Mangel an Nährstoffen.

Sind die Erreger erst einmal in der Nase angelangt, setzen sie sich dort fest. Sobald es zu einer Infektion oder Reizung der Nasenschleimhaut kommt, versucht der Körper die Auslöser möglichst schnell zu entfernen. Dies geschieht, indem er die verantwortlichen Zellen (Becherzellen) der Schleimhaut zur Sekretproduktion anregt – die Nase beginnt "zu laufen".

Wie lange dauert der Erkältungsschnupfen?

Ob mit oder ohne Behandlungnormalerweise klingen die Beschwerden nach etwa sieben Tagen ab.3 Über diesen Zeitraum hinweg stellen Infizierte für gesunde Personen eine potenzielle Ansteckungsgefahr dar.

Neben einer Erkältung gibt es weitere Ursachen, die das Auftreten von Schnupfen begünstigen können:

  • Fremdkörper in der Nase: Gerade Kinder stecken sich gerne Gegenstände wie Nüsse oder Murmeln in die Nase. Bleiben diese unentdeckt, kommt es aufgrund der körpereigenen Abwehr zur Sekretbildung.
  • Hormonelle Veränderungen: Vor allem in der Schwangerschaft und Pubertät sorgen unter Umständen ein Ungleichgewicht der Hormone für Schnupfen.
  • Reizstoffe: Desinfektionsmittel, Staub oder Lacke am Arbeitsplatz sind Beispiele für Reizstoffe, die zu einer Strapazierung der Nasenschleimhaut führen können – die Folge: eine laufende Nase.
  • Allergien: Verschiedene Stoffe, wie beispielsweise Pollen, rufen mitunter eine Immunreaktion des Körpers und so Schnupfen hervor.

Ein weiterer Grund für Schnupfen ist in einigen Fällen der Aufbau der Nase: Aufgrund anatomischer Unregelmäßigkeiten – zum Beispiel eine Verkrümmung der Nasenscheidewand – sind Engstellen möglich, in denen sich Viren und Bakterien anlagern. Die möglichen Folgen: ständig wiederkehrende Entzündungen der Nasenschleimhäute.

Übrigens

Ist das Immunsystem bereits durch den grippalen Infekt geschwächt, kann sich eine sogenannte bakterielle Superinfektion (zusätzliche Infektion durch Bakterien) einstellen. Mögliche Hinweise darauf sind beispielsweise eine starke Abgeschlagenheit oder eine plötzlich heftige Verschlechterung des Befindens. Bei Verdacht auf eine Superinfektion sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er entscheidet auch, ob die Gabe von Antibiotika nötig ist.

Erkältungsbedingter Schnupfen: Verlauf und typische Beschwerden


Die Symptome bei einem Erkältungsschnupfen sind Vielen wohl vertraut:

  • juckende Nase
  • anschwellende Nasenschleimhäute
  • Niesreiz, heftige Niesattacken
  • eingeschränkter Geschmacks- und Geruchssinn
  • Hautreizungen am Naseneingang sowie an der Oberlippe (durch häufiges Naseputzen)
  • je nach Krankheitsstadium Fließschnupfen (vermehrter Sekretfluss aus der Nase, "laufende" Nase)
  • Atembeschwerden durch angeschwollene Schleimhäute und Sekretstau (verstopfte Nase)

Im Verlauf des Erkältungsschnupfens bildet sich zunächst meist ein wässriges, klares Sekret, das sich nach etwa drei bis vier Tagen zu gelblich-eitrigem Schleim wandelt.4 Der Geruchssinn – und meist auch Geschmackssinn – sowie die Nasenatmung sind ab diesem Zeitpunkt in der Regel stark eingeschränkt. Wie lange die Symptome anhalten, lässt sich nicht pauschal sagen. Allerdings stellen sich Geschmackssinn und Co. im Normalfall mit dem Abklingen des Erkältungsschnupfens wieder ein.

Besonders unangenehm ist es zudem, wenn durch die verstopfte Nase die Nachtruhe gestört wird. Durch das flache Liegen ist die Nase nicht mehr in der Lage, den Schleim durch Hals und Rachen abfließen zu lassen. In der Folge sind Erkrankte mehr oder minder dazu gezwungen, durch den Mund zu atmen, um Luft zu bekommen. In der Folge trocknet der Mund-Rachenraum aus, was wiederum Halsschmerzen und Husten begünstigt. Daher empfiehlt es sich, beim Schlafen eine aufrechtere Position einzunehmen, damit das Nasensekret nicht die Atemwege blockiert.

Schon gewusst? So entstehen Kopf- und Kieferschmerzen bei einem Schnupfen:

Stirn-, Kiefer- und Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen bilden die Nasennebenhöhlen – luftgefüllte Hohlräume im Schädel, die in enger Verbindung mit der Nase stehen. Bei einer Entzündung der Nasenschleimhaut kann diese über die Verbindungskanäle auf die Nebenhöhlen übergehen und auch dort für eine vermehrte Sekretproduktion sorgen.

Je stärker die Schleimhäute geschwollen sind, desto schlechter fließt das Sekret aus den Höhlen wieder ab und es kommt zu einem Stau. Der Druck, der durch den Schleim in den Hohlräumen entsteht, führt zu intensiven Schmerzen im Kopf- und Kieferbereich: Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist entstanden.

Schnupfen-Symptome lindern: Nasenspray und Nasentropfen können helfen


Ein Schnupfen im Rahmen einer Erkältung ist im Normalfall kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Falls jedoch plötzlich sehr hohes Fieber auftritt, Sie sich allgemein stark erschöpft fühlen oder zu einer der Risikogruppen – immungeschwächte Menschen, Kinder, ältere Personen – gehören, empfiehlt es sich, einen Termin beim Arzt auszumachen.

In allen anderen Fällen heilt das Symptom von alleine gut aus. Allerdings: Eine triefende oder verstopfte Nase kann sehr lästig sein. Wer dem begegnen will, dem stehen unter anderem folgende lindernde Maßnahmen zur Verfügung:

  • Abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays: Bei der Verwendung von Nasensprays sollten Sie allerdings darauf achten, sie nicht so häufig und nicht länger als sieben Tage am Stück zu verwenden.5 Ansonsten kann es zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen.
  • Inhalationen und viel trinken: Beides kann helfen, den Verlauf des Schnupfens zu beschleunigen sowie beim Abschwellen der Nasenschleimhaut unterstützen.
  • Richtig Schnäuzen: Leichtes, einseitiges Schnauben (ein Nasenloch zuhalten) ist am besten, um eine Nasennebenhöhlenentzündung zu vermeiden. Der Grund: Auf diese Weise entsteht weniger Druck in der Nasenhöhle und das Nasensekret kann nicht in die Nebenhöhlen zurückfließen.

Hausmittel gegen Schnupfen wie regelmäßige Nasenspülungen mit einer Nasendusche (Kochsalzlösung) können ebenfalls helfen, das Erkrankungsrisiko gering zu halten beziehungsweise den Schnupfen zu lindern.

Tipp

Sie möchten erst gar nicht zu den oben genannten Maßnahmen greifen müssen? Dann tragen Sie aktiv dazu bei, Schnupfen vorzubeugen. Das A und O: Die Stärkung des Immunsystems. Das gelingt beispielsweise mit Saunabesuchen, viel Bewegung an der frischen Luft sowie einer gesunden, ausgewogenen Ernährung.

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Das gibt es auch – den allergischen Schnupfen


Leiden Sie an einem saisonbedingten Schnupfen, zum Beispiel zur Pollenzeit, oder tritt der Schnupfen gar ständig auf? Möglicherweise sollten Sie dann einen allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) in Betracht ziehen. Übeltäter für eine ständig laufende oder verstopfte Nase können beispielsweise

  • Hausstaubmilben,
  • Schimmelpilzsporen,
  • Luftpartikel (Feinstaub, Tabakrauch) oder
  • Tierhaare sein.

Die Entzündungsreaktion wird also im Falle eines allergischen Schnupfens nicht durch Viren hervorgerufen, sondern ist durch eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe bedingt. Das Immunsystem ordnet diese sogenannten Allergene als potenziell gefährlich ein und löst eine Abwehrreaktion aus. Hierbei kommt es zur Freisetzung von Botenstoffen, die zu einer Entzündung der Nasenschleimhaut führen und für Schwellung und Sekretproduktion sorgen.

Der allergische Schnupfen kann – soweit möglich – durch die Vermeidung der auslösenden Ursachen oder mit antiallergischen Mitteln, beispielsweise orale Antihistaminika (Wirkstoffe gegen allergische Reaktionen), therapiert werden. Eine langfristige Lösung stellt die Immuntherapie (Hyposensibilisierung) dar. Wann diese sinnvoll ist, entscheidet der Arzt von Fall zu Fall.

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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