Stirnhöhlenentzündung: Die Ursachen


Eine Stirnhöhlenentzündung, auch Sinusitis frontalis genannt, entsteht normalerweise infolge eines Schnupfens und wenn die Schleimhäute in den Stirnhöhlen entzündet sind. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Infrage kommen beispielsweise:

  • Viren (zum Bespiel im Rahmen einer Erkältung)
  • Bakterien
  • Allergene (wie Tierhaare, Pollen)
  • Reizstoffe (wie Zigarettenrauch, Chemikalien)
  • anatomische Besonderheiten (wie eine krumme Nasenscheidewand)

Die Entzündung führt zu einer Schwellung der Schleimhäute, die den normalen Schleimabfluss behindert. Dadurch sammelt sich zäher Schleim in den Stirnhöhlen an und staut sich, was ideale Bedingungen für das Wachstum von Erregern schafft.

Woher kommt die chronische Stirnhöhlenentzündung?

Während die akute Sinusitis frontalis in der Regel im Rahmen einer Erkältung oder Allergie entsteht, können bei der chronischen Form vor allem auch anatomische Ursachen Schuld an den Beschwerden sein. Hierzu zählen unter anderem eine krumme Nasenscheidewand oder Polypen (gutartige Schleimhautwucherungen). Sie verengen Verbindungsgänge in der Nase und sorgen so dafür, dass der Abfluss von Sekret erschwert ist. In der Folge sammeln sich wiederum vermehrt Erreger in den Stirnhöhlen und die Schleimhäute schwellen an. Häufig ist die chronische Stirnhöhlenentzündung etwas weniger schmerzhaft als die akute, hält dafür jedoch länger an und tritt mehrmals im Jahr auf.

Die Symptome der Stirnhöhlenentzündung


Entzündeten Stirnhöhlen sind meist sehr unangenehm. Sie lassen sich in der Regel an typischen Symptomen erkennen:

  • Kopfschmerzen: Starke, stechende Kopfschmerzen, insbesondere im Stirnbereich (einseitig oder beidseitig).
  • Druckgefühl: Vor allem im Bereich von Stirn und Gesicht sowie beim Vornüberbeugen.
  • Allgemeines Unwohlsein: Mit Symptomen wie Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Schwindel.
  • Erschwerten Nasenatmung: Die Nase beziehungsweise die Nebenhöhlen sind verstopft.
  • Nasenausfluss: Es kann zu klarem, gelbem oder grünen Ausfluss aus der Nase kommen.
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen: Aufgrund der verstopften Nase sind Gerüche und Geschmack eingeschränkt.
  • Erhöhte Temperatur oder Fieber: Tritt als Reaktion auf eine Infektion mit Bakterien oder Viren auf.

Leiden Sie an derartigen Beschwerden, sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen, damit dieser eine Diagnose stellen kann. Je nach ermittelter Ursache erfolgt dann die entsprechende Behandlung (in schweren Fällen kann beispielsweise ein Antibiotikum notwendig sein).

Komplikationen bei einer Stirnhöhlenentzündung

Bleibt die Behandlung einer eitrigen Stirnhöhlenentzündung aus, ist es möglich, dass sich die Krankheitserreger im Körper ausbreiten. Betroffen sein können Bereiche wie Knochenhaut, umliegende Knochen, Augenhöhlen, Hirnhäute oder sogar das Gehirn selbst. Treten plötzlich Lichtempfindlichkeit, Bewusstseinseintrübungen und starke Kopfschmerzen auf, können dies Alarm-Symptome für eine Beteiligung des Gehirns sein und der Patient muss sofort ins Krankenhaus.

Stechende Kopfschmerzen als typisches Symptom der Sinusitis frontalis


Starke Kopfschmerzen im Stirnbereich und hinter den Augen sind das Hauptsymptom und charakteristisch für eine Stirnhöhlenentzündung. Typisch ist, dass sie sich bei Bewegungen des Kopfes, beim Vornüberbeugen oder auch beim Husten verstärken.

Die Ursache dieser quälenden Kopfschmerzen ist die entzündete, geschwollene Schleimhaut und der Sekretstau in den Stirnhöhlen. Die Schwellungen stören oder verhindern eine effektive Belüftung der Nebenhöhlen. Auch Polypen (gutartige Schleimhautwucherungen, welche die Nasenatmung behindern), eine krumme Nasenscheidewand oder andere Veränderungen der Nasenanatomie können die Belüftung stören. Der fehlende Druckausgleich im Nebenhöhlenraum verursacht den Druckkopfschmerz oder stechende, pochende Kopfschmerzen.

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Stirnhöhlenentzündung ohne Schnupfen


Für eine Stirnhöhlenentzündung ohne Schnupfen gibt es mehrere Ursachen. Beispielsweise können (ebenso wie bei der Sinusitis mit Schnupfen) Allergien und Heuschnupfen verantwortlich sein. Bei Kontakt mit Allergenen (Substanzen, die Allergien auslösen, zum Beispiel Pollen, Hausstaubmilbenkot oder bestimmte Duftstoffe) kann sich die Schleimhaut in der Nase und in den Nebenhöhlen entzünden und so stark anschwellen, dass die Nebenhöhlen nur noch schlecht belüftet werden. Kopfschmerzen und ein unangenehmes Druckgefühl hinter den Augen sind die Folge.

Zum anderen sind Engstellen im Nasennebenhöhlenraum für eine Stirnhöhlenentzündung ohne Schnupfen verantwortlich. Polypen (gutartige Schleimhautwucherungen) oder eine krumme Nasenscheidewand können die Belüftung der Nase beeinträchtigen und Sekretstau verursachen. Auch dadurch ist eine Entzündung der Stirnhöhlen möglich. Diese Art der Stirnhöhlenentzündung hält mitunter über Monate an. Jedoch sind durch eine Operation Polypen entfernbar und eine krumme Nasenscheidenwand korrigierbar.

Wie lange dauert eine Stirnhöhlenentzündung?


Typischerweise dauert die akute Stirnhöhlenentzündung etwa 8 bis 14 Tage.4 Jedoch kann es auch mehrere Wochen, bei schweren Verläufen bis zu drei Monate dauern, bis die Entzündung abgeklungen ist. Ist die Dauer der Stirnhöhlenentzündung länger als 12 Wochen, so spricht man von einer chronischen Stirnhöhlenentzündung.1 Hier liegen häufig Ursachen vor wie zum Beispiel Allergien oder anatomische Engstellen im Nasennebenhöhlen-Bereich.

Achtung: Warten Sie bei einer beginnenden Stirnhöhlenentzündung nicht zu lange mit dem Gang zum Arzt. Denn oftmals verkürzt ein früher Therapiebeginn die Dauer einer Stirnhöhlenentzündung.

Welche Nasennebenhöhlenentzündungen gibt es noch?

Neben den Stirnhöhlen können noch weitere Nasennebenhöhlen von einer Entzündung betroffen sein. Hierzu zählen:

  • Kieferhöhlen (im Bereich der Wangen)
  • Keilbeinhöhlen (tief im Schädel hinter der Nase)
  • Siebbeinzellen (zwischen den Augen)

Die Kieferhöhlenentzündung ist die häufigste Nasennebenhöhlenentzündung.2 Sind mehrere Nebenhöhlen gleichzeitig entzündet, nennen Mediziner das Polysinusitis. Sind alle entzündet, wird von einer Pansinusitis gesprochen.

Therapie & Diagnose: Was tun bei einer Stirnhöhlenentzündung?


Beim Verdacht auf eine Stirnhöhlenentzündung ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt verfügt über geeignete Mittel (Anamnese, körperliche Untersuchung und Nasenspiegelung), um feststellen zu können, ob Sie wirklich an einer Stirnhöhlenentzündung leiden. Des Weiteren erhalten Sie beim Arztbesuch auch gleich konkrete Behandlungsvorschläge.

Infrage komme hierbei unter anderem:

  • Nasenspray
  • Nasenspülung
  • Wärme
  • Ruhe
  • Inhalation
  • Schmerzmittel
  • Antibiotika
  • Glukokortikoide ("Kortison")
  • Biologika
  • Operation

Da Viren die häufigsten Auslöser einer Sinusitis sind, kommen Antibiotika nur dann infrage, wenn der Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion vorliegt.

Bei der Therapie bewährt haben sich unter anderem Nasensprays. Diese sorgen für ein Abschwellen der Schleimhäute und sorgen so dafür, dass Sekret ablaufen kann und die Nasennebenhöhlen wieder belüftet werden.

Zudem sind in der Apotheke spezielle Kombinationspräparate erhältlich, die sowohl eine abschwellende als auch eine beispielsweise schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung aufweisen und so mehrere Beschwerden gleichzeitig bekämpfen. Um das festsitzende Sekret zu verflüssigen, rät der HNO-Arzt außerdem (je nach Schweregrad) zu sogenannten Sekretolytika (mit chemischen oder pflanzlichen Wirkstoffen).

Operation bei Stirnhöhlenentzündung

Ein operativer Eingriff bei einer Stirnhöhlenentzündung wird dann in Erwägung gezogen, wenn andere Behandlungen nicht wirksam waren oder wenn die Erkrankung immer wiederkehrend ist. Es gibt folgende Möglichkeiten:3

  • Endoskopische Operation (FESS): Mit Hilfe eines dünnen Schlauches (Endoskop), der in die Nebenhöhle eingeführt wird, können infiziertes Gewebe und Polypen entfernt werden. So fließt Sekret ab, die Nebenhöhlen werden wieder belüftet und die Entzündung kann abheilen.
  • Ballondilatation: Hierbei wird über einen Katheter ein kleiner Ballon bis zum Eingang der Nebenhöhle eingeführt und dann aufgeblasen. Dieses Vorgehen dient dazu, Engstellen zu dehnen und so die Belüftung der Nebenhöhlen wiederherzustellen.

 

Betroffene einer Stirnhöhlenentzündung sollten sich außerdem schonen. Denn für den Organismus ist der Umgang mit dieser Entzündung belastend. Verzichten Sie auf Sport und andere Anstrengungen. Schlafen Sie ausreichend und gönnen Sie sich Ruhe. So unterstützen Sie Ihren Körper dabei, die Stirnhöhlenentzündung schneller in den Griff zu bekommen.

Stirnhöhlenentzündung: Ansteckend oder nicht?


Stirnhöhlenentzündungen sind dann ansteckend, wenn Viren oder Bakterien die Auslöser sind. Durch Tröpfcheninfektion (Übertragung kleinster Wassertröpfchen) gelangen die Viren über die Luftbewegung von einer erkrankten Person zur anderen. Auch durch direkten Hautkontakt, etwa durch Händeschütteln beim Begrüßen, werden die Krankheitserreger von Mensch zu Mensch weitergegeben. Dort können die Keime in den Atemwegen erneut eine Infektion hervorrufen.

Ist das Immunsystem jedoch intakt und abwehrbereit, kann es die Ansteckung möglicherweise verhindern. In der kalten Jahreszeit, wenn die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum nicht gut durchblutet und durch trockene Heizungsluft auch schlechter durchfeuchtet sind, besteht eine entsprechend größere Ansteckungsgefahr.

Nicht ansteckend ist eine Stirnhöhlenentzündung, wenn ihr eine anatomische Besonderheit (zum Beispiel Polypen oder eine krumme Nasenscheidewand) zugrunde liegt. Auch bei Stirnhöhlenentzündungen verursacht durch Allergien wie Heuschnupfen oder eine Hausstaubmilbenallergie kann Entwarnung gegeben werden. Diese Stirnhöhlenentzündungen sind ebenfalls nicht ansteckend.

Häufig gestellte Fragen zur Stirnhöhlenentzündung


Welche Ursachen hat eine Stirnhöhlenentzündung?

Die häufigsten Ursachen einer Stirnhöhlenentzündung sind virale Infektionen wie Erkältungen und bakterielle Infektionen. Weitere Faktoren können Allergien, Nasenpolypen oder anatomische Variationen in der Nasenstruktur sein, die den Schleimabfluss behindern und so Entzündungen begünstigen.

Welche Symptome treten bei einer Stirnhöhlenentzündung auf?


Bei einer Stirnhöhlenentzündung können Kopfschmerzen und ein Druckgefühl im Bereich der Stirn auftreten. Weitere Symptome sind eine verstopfte Nase, allgemeines Unwohlsein, Nasenausfluss, eine Beeinträchtigung des Geruchssinns und möglicherweise eine erhöhte Temperatur.

Was hilft bei einer Stirnhöhlenentzündung?

Bei einer Stirnhöhlenentzündung können beispielsweise abschwellende Nasensprays, Inhalationen mit Salzlösung, Nasenspülungen und ausreichend Flüssigkeitszufuhr Linderung verschaffen. In schwereren Fällen kann auch die Einnahme von Schmerzmitteln, Antibiotika oder sogar eine Operation erforderlich sein.

Wie lange dauert eine Stirnhöhlenentzündung?


Eine akute Stirnhöhlenentzündung dauert in der Regel 8 bis 14 Tage. Ab einer Krankheitsdauer von 12 Wochen, gilt die Stirnhöhlenentzündung als chronisch.4

Ist eine Stirnhöhlenentzündung ansteckend?

Die Stirnhöhlenentzündung selbst ist nicht ansteckend, da sie eine Entzündungsreaktion des Körpers darstellt. Jedoch können die zugrunde liegenden Erkältungsviren, die oft eine Stirnhöhlenentzündung auslösen, ansteckend sein.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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