Warum Schwangere anfälliger für Erkältungen sind
Es beginnt im Hals zu kratzen und die Nase kitzelt – das sind Anzeichen dafür, dass eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt. Zur Erkältungssaison lauert eine große Zahl Erkältungsviren, wie Rhino- oder Enteroviren, darauf, die Atemwege zu befallen. Ob eine Erkältung (grippaler Infekt) ausbricht, hängt von der Menge der Erreger ab und den Abwehrkräften des Virenopfers. In der Schwangerschaft ist eine Frau besonders anfällig für Erkältungen. Denn das Immunsystem der Schwangeren arbeitet für zwei: Es muss nicht nur sie selbst, sondern auch das Baby im Bauch vor Erregern abschirmen. Daher leiden Frauen in der Schwangerschaft häufiger unter Symptomen wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen.
Schwanger – und erkältet: Wie man sich ansteckt
Auch wenn Schwangere tendenziell öfter erkältet sind, ist der Ansteckungsweg der gleiche: Beim Husten oder Niesen werden die Erkältungsviren aus dem Körper eines Erkälteten geschleudert und können von Menschen im Umfeld eingeatmet werden (Tröpfcheninfektion). Aber auch über infizierte Türklinken, Wasserhähne oder Haltegriffe in Bus oder Bahn gelangen die unbeliebten Viren an die Hände der Schwangeren und bei Berührung des Gesichts in Mund und Nase (Schmierinfektion). Übrigens: Auf dem gleichen Weg können Sie sich auch mit einer Grippe anstecken.
Erkältung in der Schwangerschaft rechtzeitig vorbeugen
Damit eine Erkältungen oder Folgeerkrankungen (wie eine Seitenstrangangina) gar nicht erst entstehen, ist die richtige Vorbeugung entscheidend – auch in der Schwangerschaft. Beherzigen Sie daher folgende Maßnahmen:
- Achten Sie auf Hygiene: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und vermeiden Sie die Berührung Ihres Gesichts, um den Viren keine Chance zu geben.
- Ziehen Sie sich warm an: Frieren ist zwar keine direkte Ursache für eine Erkältung. Allerdings sind die Schleimhäute, wenn Sie frösteln, weniger gut durchblutet und können daher Erreger schlechter fernhalten.
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich und gesund: Frisches Obst und Gemüse enthalten Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem stärken können.
- Treiben Sie Sport: Auch wer sich regelmäßig bewegt, tut etwas für die köpereigene Abwehr. In der Schwangerschaft eignen sich besonders Sportarten wie Yoga oder Schwimmen. Viele Sport- oder Gesundheitszentren bieten Kurse speziell für schwangere Frauen an.
Diese präventiven Maßnahmen sind zwar keine Garantie, dass Sie nicht krank werden, dennoch können Sie das Risiko, sich zu erkälten, verringern. Weitere Maßnahmen lesen Sie in unserem Artikel "Erkältung vorbeugen".
Verstopfte Nase – Erkältung oder Schwangerschaftsschnupfen?
Sie bekommen kaum Luft, weil die Nase verstopft ist? Dies könnte auch an einem Schwangerschaftsschnupfen liegen, der ähnliche Symptome wie der gewöhnliche Schnupfen (Rhinitis) während einer Erkältung zeigt. Zu einem Schwangerschaftsschnupfen kommt es, wenn die Nasenschleimhaut durch Hormone vermehrt durchblutet wird und dadurch anschwillt. Bei diesem Schnupfen läuft die Nase jedoch nicht, sondern ist verstopft, gereizt und trocken. Außerdem treten keine anderen Erkältungssymptome wie Halsschmerzen oder Husten auf. Die Beschwerde ist zwar harmlos und verschwindet nach der Schwangerschaft, dennoch ist es unangenehm, weniger Luft zu bekommen. Setzen Sie Nasensprays mit Meerwasser dagegen ein, sie befeuchten die Nase und können das Atmen erleichtern.
Was tun bei Erkältung in der Schwangerschaft?
Eine leichte Erkältung während der Schwangerschaft ist in der Regel harmlos. Auch wenn Erkältungssymptome lästig sind, schaden sie Ihrem Kind nicht. Durch Husten und Niesen entsteht zwar Druck im Bauch, aber das Kind ist durch das Fruchtwasser gegen mögliche Erschütterungen geschützt und spürt davon kaum etwas. Während einer Erkältung in der Schwangerschaft sollten Sie sich jedoch schonen, denn körperliche Anstrengung wie Sport bei einem grippalen Infekt belastet den Körper zusätzlich.
Behandlung einer Erkältung in der Schwangerschaft: Finger weg von Medikamenten!
Bei einer Erkältung während einer Schwangerschaft sollte dennoch auf Einiges geachtet werden. Grundsätzlich gilt es, auf Medikamente soweit wie möglich zu verzichten, denn alles, was die werdende Mutter einnimmt, gelangt über die Nabelschnur und das Blut in den Kreislauf des Kindes. Paracetamol oder andere verschreibungsfreie Mittel sollten daher nicht eingenommen werden. In Ausnahmefällen kann der Frauenarzt mit Ihnen die Risiken und Nutzen eines Medikamentes abwägen und ein geeignetes Mittel verschreiben, das möglichst wenig Risiken für Ihr Kind mit sich bringt.
Hausmittel bei einer Erkältung in der Schwangerschaft
Im Gegensatz zu Medikamenten können Sie bei den meisten Hausmitteln gegen die Erkältung auch in der Schwangerschaft nicht falsch liegen. Gönnen Sie sich und Ihrem Kind außerdem viel Ruhe, dann ist die Erkältung in der Schwangerschaft schon bald überstanden.
Was Sie bei einer Erkältung in der Schwangerschaft tun können:
- Inhalieren Sie mit Kochsalzlösung bei Schnupfen, anstatt zum abschwellenden Nasenspray zu greifen.
- Zwiebelsirup mit Honig wirkt schleimlösend bei Husten.
- Plagen Sie Halsschmerzen, lindern Salbeitees die Beschwerden und machen den Griff zu Lutschtabletten überflüssig.
In unserem Artikel zu Hausmitteln finden Sie weitere nützliche Tipps gegen die lästigen Beschwerden.
Leiden Sie allerdings über einen längeren Zeitraum an hohem Fieber über 39 Grad Celsius, ist es besser, einen Arzt zu konsultieren. Er kann dann im Notfall geeignete fiebersenkende Mittel verschreiben, die Ihrem Kind nicht schaden.