![Mann hustet in seine Hand: Er sitzt beim Arzt, weil er an einer Bronchitis leidet.](https://www.erkaeltung-abwehren.de/wp-content/uploads/2021/12/bronchitis_symptome_ursachen-bild.jpg)
Akute und chronische Bronchitis — Entzündung der Bronchien
Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet. Bei den Bronchien handelt es sich um röhrenartige Gebilde, die ein Teil der Atemwege sind, und Luft in die Lungenbläschen (Alveolen) transportieren. Letztere sind für den Gasaustausch in der Lunge zwischen Luft und Blut verantwortlich.
Breiten sich in den Bronchien Erreger aus, kommt es zu einer Abwehrreaktion – die Bronchialschleimhaut produziert vermehrt Sekret. Um dieses aus den Atemwegen zu entfernen, wird der Hustenreflex ausgelöst.
Medizinisch werden zwei Formen der Bronchitis unterschieden:
- Akute Bronchitis: Dabei handelt es sich um eine akute Entzündung der Bronchialschleimhaut, die sich zu Beginn meist durch trockenen Husten (Reizhusten) auszeichnet.1 Die akute Bronchitis gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen: Von 100.000 Einwohnern sind pro Woche rund 80 Personen betroffen, im Winter sogar mehr.2
- Chronische Bronchitis: Diese Form wird häufig durch eine jahrelange Belastung der Atemwege, beispielsweise durch Rauchen, hervorgerufen. Die chronische Bronchitis definiert sich als Husten mit Auswurf, der länger als 3 Monate an mindestens 2 aufeinanderfolgenden Jahren anhält.3
Darüber hinaus gibt es noch die Sinubronchitis, bei der die Bronchitis in Kombination mit einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) auftritt. Kommt es neben der Bronchitis zu einer Infektion der Luftröhre, ist von einer Tracheobronchitis die Rede.
Bronchien – Anatomie und Aufgaben
Die Lunge besteht aus zwei großen Bronchien, die sich baumartig aus der Luftröhre in kleinere Äste (Bronchiolen) verzweigen und in den Lungenbläschen (Alveolen) enden. Dies wird auch als Bronchialbaum bezeichnet.
Die Bronchien haben unter anderem folgende Aufgaben:
- Sie leiten und verteilen die eingeatmete Luft von der Luftröhre in die Lungenflügel.
- Sie erwärmen, befeuchten und reinigen die Atemluft.
Die Reinigung der Atemluft erfolgt mithilfe von Schleim und Flimmerhärchen, die Partikel und Keime in Richtung Rachen transportieren (mukoziliäre Clearance). Dort wird der Schleim entweder geschluckt oder durch Hustenreflex nach außen befördert. Dieser Reflex schützt außerdem vor dem Verschlucken von Fremdkörpern (Aspiration).
Ursachen und Risikofaktoren der akuten und chronischen Bronchitis
Die Ursachen und Risikofaktoren einer Bronchitis unterscheiden sich je nachdem, ob es sich um die akute oder die chronische Form handelt.
Direkt zur Bronchitis-Form und ihren Auslösern:
Ursachen und Ansteckungswege der akuten Bronchitis
Bei etwa 90 von 100 Menschen ist die Ursache einer akuten Bronchitis ein viraler Infekt wie eine Erkältung.4 Dabei gelangen die Viren über einen der beiden folgenden Wege in den Körper:
- Tröpfcheninfektion: die Erreger werden zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft abgegeben, wo sie von anderen Menschen eingeatmet werden
- Schmierinfektion (Kontaktinfektion): die Viren finden sich auf Gegenständen wie Türklinken, Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an den Händen von Erkrankten und werden so weitergereicht
In den Bronchien lösen die Viren letztlich eine Entzündung aus. Die Zellen der Schleimhaut reagieren mit zunehmender Produktion von dickflüssigerem Schleim, sodass sich die Bewegung der Flimmerhärchen verlangsamt oder gar kein Sekret mehr abtransportiert werden kann. In der Folge staut es sich und wird vom Körper als Fremdkörper wahrgenommen. Nun kommt es zum typischen Hustenreiz, mit dessen Hilfe der Körper versucht, sich vom Schleim zu befreien.
Bis es zum Ausbruch einer Bronchitis kommt, vergehen in der Regel – abhängig vom Erregertyp– nur wenige Tage; beispielsweise beträgt die Inkubationszeit bei Adenoviren 5 bis 8 Tage.5
Bakterien als Auslöser?
Eine Bronchitis wird in der Regel durch Viren ausgelöst. Nur in weniger als 1 von 20 Fällen sind Bakterien wie Mycoplasma pneumoniae oder Chlamydia pneumoniae für eine akute Bronchitis verantwortlich.4
Bakterien sind eher bei einer nachfolgenden Infektion involviert. Das bedeutet: Eine durch Viren verursachte Bronchitis reichert sich zusätzlich mit Bakterien an, welche sich dann auf der angegriffenen Bronchialschleimhaut ausbreiten. Ist dies der Fall, sprechen Mediziner von einer Super- oder Sekundärinfektion.
Weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer akuten Bronchitis sind:
- Schwaches Immunsystem: Ist das körpereigene Abwehrsystem geschwächt, etwa durch Stress, chronische Krankheiten oder Mangelernährung, ist es anfälliger für virale Infektionen.
- Alter: Kinder und ältere Menschen erkranken leichter an einer akuten Bronchitis, da ihr Immunsystem weniger robust ist.
- Chronische Vorerkrankungen der Atemwege: Beispielsweise haben Menschen mit Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder anderen Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko.
- Schadstoffe in der Luft: Eine erhöhte Feinstaubbelastung sowie chemische Reizstoffe können die Schleimhäute belasten und eine akute Bronchitis begünstigen.
- Rauchen: Zigarettenrauch schädigt die Atemwegsschleimhäute, wodurch das Risiko für eine Bronchitis steigt. Das gilt auch für Passivrauch: Beispielsweise erkranken Kinder, die Passivrauch aufgrund der rauchenden Eltern ausgesetzt sind, doppelt so oft an einer Infektion.2
Ein weiterer Risikofaktor kann eine vererbte Überempfindlichkeit der Bronchien sein.
Ursachen und Risikofaktoren einer chronischen Bronchitis
Anders als die akute Form, ist die chronische Bronchitis nicht ansteckend, da sie keine infektiöse Ursache hat. Hauptursache für eine Chronifizierung stellt die dauernde Belastung mit Schadstoffen dar – allen voran das Rauchen. 90 Prozent aller Patienten mit chronischer Bronchitis sind oder waren Raucher.7
Neben Zigarettenrauch kommen aber noch andere Ursachen infrage, so zum Beispiel:
- dauernde Belastung mit Schadstoffen wie Abgase, giftige Dämpfe oder Luftverunreinigung
- bestimmte Vorerkrankungen wie Mukoviszidose (angeborene Stoffwechselerkrankung)
- erbliche Faktoren, zum Beispiel ein angeborener Mangel des Proteins Αlpha-1-Antitrypsin (Bluteiweiß)
Wiederholt auftretende Infektionen der Bronchien oder Lungen können ebenfalls die Entstehung einer chronischen Bronchitis begünstigen.
Übergewicht als Grund für chronische Bronchitis?
Eine dänische Bevölkerungsstudie legt nahe, dass starkes Übergewicht (Adipositas) das Risiko für chronischen Husten erhöht. 8 Bei Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) im adipösen Bereich, wurde eine höhere Prävalenz von chronischem Husten festgestellt.
Die Studie identifizierte zudem, dass Faktoren wie gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und ungesunde Ernährung das Risiko weiter steigern können.
Obwohl die genaue Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht vollständig geklärt ist, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass ein gesunder Lebensstil und die Reduzierung von Risikofaktoren zur Prävention von chronischem Husten beitragen könnten.
Husten – typisches Symptom einer Bronchitis
Zu Beginn leiden Betroffene einer akuten Bronchitis unter einem starken, trockenen Husten, der oftmals mit Schmerzen hinter dem Brustbein einhergeht. Später geht der Husten in einen produktiven (mit Auswurf) über; der Schleim aus den Atemwegen löst sich und wird abgehustet.
Da eine akute Bronchitis häufig im Rahmen einer Erkältung auftritt, leiden Betroffene in der Regel noch unter typischen Symptomen wie:
Während eine Erkältung meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen ausgeheilt ist, kann der Husten bei einer akuten Bronchitis 2 bis 3 Wochen bestehen.9,10 Unter Umständen, beispielsweise aufgrund kalter, feuchter Witterungsverhältnisse oder dem Inhalieren von Tabakrauch, kann sich die Dauer noch verlängern.
Symptomatische Abgrenzung zu anderen Atemwegserkrankungen
- Erkältung (grippaler Infekt): wenig intensiver Husten, oft begleitet von Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Unwohlsein
- Grippe (Influenza): plötzlicher Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, trockenem Husten, starken Gliederschmerzen und Erschöpfung
- Lungenentzündung: starker Husten, Atemnot, beschleunigte, flache Atmung, hohes Fieber
- Keuchhusten: bellender, anfallsartiger Husten mit keuchendem Geräusch, teils bis zum Erbrechen, pfeifende Atemgeräusche
- Asthma: chronische Atemprobleme, Kurzatmigkeit, pfeifende Geräusche, starker, meist trockener Husten
- akute Bronchitis: schmerzhafter Husten (anfangs trocken, später mit Schleim), Atemgeräusche (Pfeifen, Rasseln), möglicherweise Erkältungssymptome
- chronische Bronchitis: chronischer Husten mit Auswurf (vor allem morgens), an mindestens 3 Monaten pro Jahr in 2 aufeinanderfolgenden Jahren, meist durch Rauchen verursacht3
Entwickelt sich aus einer akuten Bronchitis eine chronische (wiederkehrende), leiden Betroffene immer wieder unter Hustenreiz und Auswurf. Besonders morgens tritt der Husten auf, da sich durch die flache Atmung während des Liegens Schleim in den Atemwegen ansammelt. Im Laufe des Tages bleiben die meisten Betroffenen über einen längeren Zeitraum beschwerdefrei. Allerdings kann es bei Fortschreiten der Erkrankung auch tagsüber immer wieder zu Hustenanfällen kommen. Feucht-kaltes Wetter verschlimmert die Symptome zusätzlich. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu Atemnot und Kurzatmigkeit kommen, zunächst bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe.
Wird die chronische Bronchitis nicht behandelt, kann sich eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) entwickeln. Aufgrund des verminderten Sauerstoffgehaltes im Blut (Hypoxämie) sind weitere Symptome möglich: Dazu zählen bläuliche Lippen (Lippenzyanose) oder nach außen gewölbte, vergrößerte Fingernägel (Uhrglasnägel).
Was ist COPD?
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind die Bronchien chronisch verengt. Bemerkbar macht sich dies unter anderem durch einen täglichen Husten und Auswurf, aber auch Atemnot kann sich zeigen. Eine COPD ist bislang nicht heilbar.
Neben (ehemaligen) Rauchern sind bestimmte Berufsgruppen, die häufig Kontakt zu Schadstoffen oder Chemikalien haben, besonders anfällig für die Entwicklung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung: Dazu gehören zum Beispiel Bergleute, Schlosser, Kfz-Mechaniker und Schreiner.
Diagnose einer Bronchitis: Was passiert beim Arzt?
Handelt es sich um eine normale Bronchitis ohne Komplikationen, heilt diese in der Regel von alleine aus und bedarf keiner ärztlichen Behandlung. Anders sieht es aus, wenn8
- der Husten länger als 8 Wochen anhält,
- die Symptome sich verschlimmern,
- weitere Begleitbeschwerden wie starkes Krankheitsgefühl, hohes Fieber oder Schüttelfrost auftreten,
- der Auswurf blutig ist und/oder
- es vermehrt zu Atemnot kommt.
Bei den genannten Beschwerden ist es sinnvoll, einen Arzt zur weiteren Diagnose aufzusuchen. Auch bei Kindern oder älteren Personen sollte der Verdacht auf Bronchitis abgeklärt werden.
Als erster Ansprechpartner bietet sich der Hausarzt an, alternativ können Betroffene auch den Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen.
Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, wird sich der behandelnde Mediziner im Rahmen der Anamnese (Erfragung der Krankengeschichte) nach den Beschwerden des Patienten erkundigen. Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung. Diese umfasst unter anderem:
- Abhören der Lunge, um erste Anzeichen einer Lungenentzündung rechtzeitig zu erkennen
- Betrachtung des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, um festzustellen, ob andere Bereiche, wie Rachen (Rachenentzündung) oder Nasennebenhöhlen (Sinusitis) von der Infektion betroffen sind
- Abtasten der Lymphknoten, um zu prüfen, ob sie durch die Erkrankung angeschwollen sind
AHA!
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass sich anhand der Farbe des Auswurfs der Erregertyp (Virus oder Bakterium) bestimmen lässt. Dem ist allerdings nicht so – die Farbe des Schleims lässt nicht zwangsläufig auf den Erreger schließen.
Verläuft die Bronchitis atypisch oder besteht der Verdacht auf eine andere Erkrankung, können weitere Tests folgen:
- Lungenfunktionstests (Spirometrie) zur Abklärung einer möglichen Verengung der Atemwege
- Röntgenaufnahme der Lunge, zum Beispiel bei Verdacht auf Lungenentzündung
- Pulsoxymetrie zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut bei Atemnot
- Blutuntersuchung, um eine bakterielle Infektion auszuschließen
- Nasen-Rachen-Abstrich bei hartnäckigem oder ungewöhnlich langem Husten, falls Keuchhusten vermutet wird
Diese Untersuchungen ermöglichen eine genaue Diagnose und helfen, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Behandlung zu beginnen.
Linderung bei Bronchitis-Husten: Das kann helfen
In den meisten Fällen klingen die Beschwerden einer unkomplizierten, akuten Bronchitis ohne spezielle Behandlung innerhalb von wenigen Tagen ab.1 Bestimmte Medikamente und Hausmittel können jedoch dabei helfen, gegen die gängigen Symptome einer Bronchitis vorzugehen und die Heilung zu beschleunigen.
Zu unterscheiden ist dabei, ob es sich um die akute oder chronische Form handelt:
Therapie einer akuten Bronchitis
Da die Beschwerden einer akuten Bronchitis in der Regel auch ohne Behandlung heilen, dienen Medikamente und Hausmittel in erster Linie der Linderung der Beschwerden.
Sowohl gegen trockenen als auch produktiven Husten gibt es Medikamente:
- Hustenstiller (Antitussivum) können bei trockenem Husten angewandt werden, um den Hustenreiz zu unterdrücken. Wie wirksam deren Einsatz allerdings ist, ist noch nicht gänzlich geklärt.7
- Schleimlöser (Expectorantien) kommen bei produktivem Husten zur Anwendung. Sie können helfen, zähes Bronchialsekret, das in der späteren Phase der akuten Bronchitis produziert wird, zu verflüssigen. Auch die Wirksamkeit der Schleimlöser ist umstritten; bisherige Studien lassen offen, ob die Mittel bei akuter Bronchitis helfen.11
Kommt es zu Begleitsymptomen, wie es im Rahmen einer Erkältung sein kann, stehen Betroffenen weitere Medikamente zur Verfügung: Beispielsweise tragen Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zur Linderung von Fieber und Schmerzen bei. Wer unter einer verstopften Nase leidet, kann abschwellende Nasensprays anwenden. Lutschtabletten mildern die Schmerzen im Hals und den Hustenreiz.
Helfen Antibiotika bei Bronchitis?
Da eine akute Bronchitis in den meisten Fällen viral bedingt ist, helfen Antibiotika nicht. Die Mittel wirken nur gegen Bakterien. Erst wenn nachweislich Bakterien die Krankheitsüberträger sind oder eine zusätzliche bakterielle Infektion (Super- beziehungsweise Sekundärinfektion) auf der viralen aufbauend vorliegt, verschreibt der Arzt Antibiotika.
Hausmittel können die Beschwerden einer akuten Bronchitis sanft lindern und die Heilung unterstützen. Folgende Anwendungen haben sich bewährt:
- Um die Atemwege zu befeuchten, bieten sich Inhalationen an.
- Auch ein Erkältungsbad mit Thymian, Kamille oder Eukalyptus kann bei Husten helfen.
- Das Salzwassergurgeln hat eine desinfizierende und schleimlösende Wirkung.
- Sowohl die Anwendung von wärmenden als auch kühlenden Halswickeln ist möglich: Während lauwarme Kartoffeln oder Quark gegen die Schmerzen wirken, bietet sich die Kühlung vor allem zur Linderung von Hustenreiz und Entzündungen an.
- Außerdem hat sich Ingwer wegen seiner ätherischen Öle bewährt. Beispielsweise als Tee eingenommen, kann Ingwer unter anderem festsitzenden Schleim lösen.
Bei einer akuten Entzündung der bronchialen Atemwege empfehlen sich zudem folgende Maßnahmen:
- Gönnen Sie sich Ruhe und verzichten Sie auf Sport, damit der Husten abklingen kann.
- Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich (mindestens 1,5 Liter täglich, bevorzugt Wasser oder ungesüßten Tee).12
- Sorgen Sie für eine gute Luftfeuchtigkeit, indem Sie in regelmäßigen Abständen lüften und zusätzlich beispielsweise Luftbefeuchter aufstellen.
- Verzichten Sie auf das Rauchen, da sonst das Risiko für eine chronische Bronchitis steigt.
Um die Ausbreitung der Infektion und die eigene Ansteckung mit weiteren Krankheitserregern zu verhindern, sollten Sie außerdem Menschenmengen meiden und Ihre Hände regelmäßig waschen.
Behandlung einer chronischen Bronchitis
Wenn eine chronische Bronchitis frühzeitig diagnostiziert und rechtzeitig behandelt wird, bestehen gute Chancen auf Heilung. Dabei ist die wichtigste Maßnahme, die Atemwege vor weiteren Schäden und Belastungen zu schützen – insbesondere durch den Verzicht auf Rauchen und den Kontakt mit anderen schädlichen Substanzen.
Darüber hinaus können Medikamente und weitere Maßnahmen Erleichterung bringen:
- Bronchodilatatoren (Medikamente, die die Bronchien weiten)
- Expektorantien (schleimlösende Medikamente, um das Abhusten zu erleichtern)
- Hausmittel (zum Beispiel Inhalieren mit einer Kochsalzlösung)
- spezielle Atemgymnastik und Klopftechniken (unterstützen die Abheilung)
- viel trinken (mindestens 1,5 Liter täglich)9
- gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten (stärken das Immunsystem und die Bronchien)
- Übergewicht vermeiden (entlastet die Atemorgane)
- Teilnahme an Patientenschulungen und Physiotherapie zur Bronchialpflege
- ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme (umfassen häufig Schulungen, Bewegungstherapien und bei Bedarf auch Maßnahmen zur Raucherentwöhnung)
Da die chronische Bronchitis eine ernsthafte Erkrankung ist, die sich unbehandelt verschlimmern kann, sollten Betroffene die Therapie unbedingt mit ihrem Arzt abstimmen. Eine individuell angepasste Behandlung kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Tipp: Impfung
Aufgrund der dauerhaft entzündeten Bronchialschleimhaut sind Betroffene anfälliger für das Eindringen von Erregern. Patienten mit einer chronischen Bronchitis schützen sich daher besser mit einer Impfung gegen Pneumokoken, die Auslöser einer Lungenentzündung sein können. Auch gegen die Grippe (Influenza) empfiehlt sich eine Impfung.13
Einer Bronchitis vorbeugen – das können Sie tun
Einer akuten Bronchitis lässt sich nicht immer vorbeugen. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Dazu gehören:
- gründliches und häufiges Händewaschen, um Krankheitserreger zu entfernen
- Kontakt mit Erkrankten meiden und auf Händeschütteln verzichten, insbesondere in der Erkältungszeit
- viel genutzte Gegenstände sowie Oberflächen desinfizieren
- gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Stärkung der Abwehrkräfte
- ausreichend Schlaf und regelmäßige Entspannung für ein starkes Immunsystem
- regelmäßiges Lüften für ein besseres Raumklima mit optimaler Luftfeuchtigkeit
- Feinstaub und Schadstoffe wie Rauchen meiden, um die Atemwege nicht zu belasten
Es ist möglich, eine chronische Bronchitis durch bestimmte Maßnahmen zu vermeiden oder zumindest ihr Fortschreiten zu verlangsamen. Nachstehend finden Sie die wichtigsten Tipps zur Vorbeugung:
- Rauchstopp: Rauchen und Passivrauchen vermeiden
- Schadstoffe meiden: Luftverschmutzung, Staub und chemische Dämpfe reduzieren
- Infektionen vorbeugen: Hygiene einhalten, Pneumokokken- und Grippe-Impfungen nutzen13
- Immunsystem stärken: gesunde Ernährung, Bewegung und Stressabbau
- Atemwege schützen: ausreichend trinken, Reizstoffe meiden, bei Bedarf inhalieren
Mit diesen Maßnahmen können Sie aktiv zur Gesundheit Ihrer Atemwege beitragen und das Risiko für eine chronische Bronchitis reduzieren.
Leben und Alltag mit chronischer Bronchitis
An einer chronischen Bronchitis zu leiden, kann beängstigend sein und zu großer Unsicherheit führen. Es treten viele Fragen auf: Wie sieht die Behandlung aus? Welchen Verlauf nimmt die Erkrankung? Mit welchen Einschränkungen muss ich fortan leben? Wie bewältige ich meinen Alltag?
Die gute Nachricht ist jedoch: Sie müssen da nicht alleine durch! Ihr behandelnder Arzt unterstützt Sie auf Ihrem Weg zu einem optimalen Umgang mit der Erkrankung. Das umfasst beispielsweise regelmäßige Untersuchungen und Beratungsgespräche. Dabei arbeiten Ärzte oftmals engmaschig mit Therapeuten zusammen, die Ihnen spezielle Atemtechniken und physiotherapeutische Übungen zeigen.
Suchen Sie aktiv nach Hilfe!
Die psychische Belastung durch die Erkrankung ist nicht zu unterschätzen. Angst, Frustration oder soziale Isolation sind mögliche Begleiter der chronischen Bronchitis. Um dem Kreislauf zu entkommen, sollten Sie sich Unterstützung suchen. Das kann eine psychosoziale Beratung sein, die mit Ihnen Strategien zur Stressbewältigung entwickelt. Aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen schafft Verständnis und gibt wertvolle Tipps für den Alltag. Und vergessen Sie nicht die Unterstützung durch Familie und Freunde: Offen über die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu sprechen, hilft dem sozialen Umfeld, besser zu verstehen und zu unterstützen.
Als Teil der Behandlung empfehlen Ärzte zudem oft, den Alltag auf das Leben mit chronischer Bronchitis anzupassen. Das ist unter anderem durch folgende Maßnahmen möglich.
- Schonender Umgang mit der Energie: Planen Sie Pausen ein und priorisieren Sie Aufgaben, um eine Überlastung zu vermeiden.
- Rauchfreie Umgebung schaffen: Tabakrauch und andere Schadstoffe verschlimmern die Symptome und sollten konsequent gemieden werden.
- Wohnumgebung anpassen: Luftfilter, regelmäßiges Lüften und Vermeidung von Staubquellen tragen zu einer besseren Raumluftqualität bei.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Kost unterstützt das Immunsystem und kann helfen, Infektionen vorzubeugen.
Mit den richtigen Anpassungen im Alltag, der Nutzung therapeutischer Maßnahmen und psychosozialer Unterstützung lässt sich auch mit chronischer Bronchitis eine gute Lebensqualität erreichen.
Häufig gestellte Fragen zu Bronchitis
Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, die sich durch Symptome wie schmerzhaften Husten, Auswurf und Atembeschwerden zeigt. Es werden zwei Formen unterschieden: Zum einen die akute Bronchitis, die meist durch Viren verursacht wird und oftmals im Rahmen einer Erkältung auftritt. Zum anderen die chronische Bronchitis, die häufig durch eine dauerhafte Belastung der Atemwege, etwa durch Rauchen, entsteht.
Eine akute Bronchitis heilt meist innerhalb von 1 bis 3 Wochen aus.14,15 Bei einer chronischen Bronchitis besteht eine dauerhafte Entzündung der Bronchien. Um als chronisch zu gelten, müssen die Symptome länger als 3 Monate an mindestens 2 aufeinanderfolgenden Jahren auftreten. 3
Die akute Bronchitis ist in der Regel ansteckend, da meist Viren die Auslöser sind. Die Erreger können zum Beispiel durch Tröpfcheninfektion (beim Husten oder Sprechen) oder Schmierinfektion (kontaminierte Gegenstände) weitergegeben werden. Die chronische Bronchitis hingegen ist nicht ansteckend, da sie keine Infektion, sondern eine dauerhafte Entzündung der Bronchien darstellt. Sie wird durch eine dauerhafte Belastung der Atemwege, beispielsweiche Zigarettenrauch, hervorgerufen.
Bei einer unkomplizierten akuten Bronchitis ist eine ärztliche Behandlung in der Regel nicht notwendig. Helfen können Ruhe, viel trinken, Inhalationen und gegebenenfalls Medikamente, um den Husten zu lindern. Bei einer chronischen Bronchitis ist hingegen eine ärztliche Begleitung wichtig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Zudem sind Rauchverzicht, physiotherapeutische Atemübungen und Medikamente zur Schleimlösung und Bronchienerweiterung mögliche Maßnahmen.