Gut zu wissen:

Den Schnupfen schnell loswerden – das ist das Ziel der Betroffenen. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass die Dauer der Erkältungsbeschwerden – ob mit oder ohne Behandlung – etwa sieben Tage beträgt.1 Auch Antibiotika sind hier machtlos, da nicht Bakterien, sondern verschiedene Viren (über 200 Arten sind derzeit bekannt2) als Auslöser infrage kommen. Mithilfe von Medikamenten und Hausmitteln ist es jedoch möglich, eine triefende oder verstopfte Nase zu lindern. Welche Maßnahmen Sie noch ergreifen können und weitere Tipps rund um die Erkältungszeit, hören Sie in der nachstehenden Podcastfolge.

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Erkältungstipps für den Herbst
Nützliche Verhaltensweisen und Hausmittel

Nase zu? Alles Wichtige zu Nasensprays bei Schnupfen


Ein Schnupfen im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) wird in der Regel durch Viren verursacht, welche die Zellen der Nasenschleimhaut befallen. Der Körper reagiert darauf, indem er vermehrt Nasensekret bildet – die Nase "läuft". Ist die Erkältung weiter fortgeschritten, schwillt die Nasenschleimhaut an, das Sekret wird zähflüssiger und die Nase erscheint zu. Solch ein Stockschnupfen ist besonders lästig, da er die Nasenatmung erschwert und Betroffene infolgedessen durch den Mund atmen müssen. Das bringt meist Schlafprobleme oder – da der Hals-Rachenraum austrocknet – auch Halsschmerzen sowie Husten mit sich.

Um dem zu entgehen, greifen viele Betroffene bei einem derartigen Schnupfen zu Nasensprays. Hierbei gibt es verschiedene Präparate zur Auswahl:

  • Abschwellende Nasensprays: Solche Sprays enthalten einen Wirkstoff aus der Gruppe der Sympathomimetika, welcher gefäßverengend wirkt und die Schleimhaut abschwellen lässt – das Durchatmen wird erleichtert. Derartige Mittel sollten allerdings nicht länger als eine Woche am Stück verwendet werden.3 Als Nebenwirkung kann es ansonsten zu einer Abhängigkeit kommen.
  • Meerwasser-Nasensprays: Eine sanfte Alternative, um einen Schnupfen zu lindern, sind hypertone Meerwasser-Nasensprays. Sie befeuchten, spülen die Nase durch und wirken ebenfalls leicht abschwellend. Zudem eigenen sie sich für einen längeren Anwendungszeitraum, da sich hier kein Gewöhnungseffekt einstellt.

Eine weitere Darreichungsform sind spezielle Salben, die sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden können. Neben der Linderung einer gereizten und geröteten Nasenschleimhaut lässt sich mit solchen Präparaten auch gegen Juckreiz und gegen das Spannungsgefühl einer durch das Naseputzen wunden Haut vorgehen.

Ein Wort zu Erkältungssprays

Im Gegensatz zu Nasensprays wirken diese nicht abschwellend – und weisen auch keinen Gewöhnungseffekt auf. Stattdessen legt sich der natürliche Wirkstoff des Erkältungssprays wie ein Schutzfilm auf die Nasenschleimhaut und kann so die Virenbelastung der Nase reduzieren. Solche Mittel eignen sich daher insbesondere zur Vorbeugung.

Welche pflanzlichen Mittel können bei einem Schnupfen helfen?


Eine gute Methode, um das nasale Symptom einer Erkältung zu mildern, stellt die Behandlung mit pflanzlichen Mitteln dar. Bewährte Heilpflanzen gegen Schnupfen sind:

  • Eukalyptus: verbessert die Durchblutung der Schleimhaut und verflüssigt das Nasensekret
  • Thymian: ist antibakteriell und löst zähen Schleim
  • Kamille: wirkt entzündungshemmend und keimtötend
  • Myrte: fördert den Sekretabfluss

Wie Sie diese pflanzlichen Mittel einsetzen, bleibt Ihnen überlassen – die Anwendungs- und Darreichungsmöglichkeiten sind sehr variantenreich: So gibt es beispielsweise Medikamente zum Einnehmen, die die pflanzliche Wirkung von innen heraus entfalten. Alternativ stehen Cremes und Balsame zur äußeren Anwendung zur Verfügung: Auf die Brust aufgestrichen können diese leicht abschwellend auf die verstopfte Nase wirken.

Vorsicht vor ätherischen Ölen bei Kindern

Babys und Kleinkinder behandeln Sie lieber nicht mit Eukalyptus, Kampfer oder Pfefferminz. Das Einreiben oder Inhalieren kann bei ihnen zu Krämpfen oder akuter Atemnot führen. Einige der ätherischen Pflanzenöle lösen unter Umständen auch Allergien aus. Bei Unsicherheit fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt oder Apotheker.

Was Sie noch tun können? Probieren Sie doch einmal Dampfinhalationen mit Kamillenblüten oder Thymian aus. Und auch als Tee finden die Heilpflanzen Anwendung – auf diese Weise können die natürlichen Wirkstoffe ebenfalls gegen andere Symptome eines grippalen Infekts wie Husten oder Halsschmerzen ihre Wirkung entfalten.

Verstopfte Nase: Was tun Schwangere und Kinder?


Nicht alle Mittel zum Behandeln eines Schnupfens sind auch für kleine Schnupfennasen oder Schwangere geeignet. Werdende Mütter sollten bei abschwellenden Nasensprays Rücksprache mit dem Frauenarzt halten. Denn die enthaltenen Stoffe stehen im Verdacht, die Durchblutung zu vermindern, was möglicherweise das Ungeborene beeinträchtigt. Alternativ können schwangere Frauen auf verschiedene Hausmittel wie Nasenspülungen auf Koch- oder Meersalzbasis zurückgreifen, um die Beschwerde zu lindern.

Und was tun Kinder mit Schnupfen? Für kleine verstopfte Nasen sind abschwellende Nasensprays, die Erwachsene anwenden, ungeeignet, da die Wirkstoffkonzentration viel zu hoch sein kann. Es gibt jedoch extra für Babys und Kinder spezielle Tropfen mit einem niedrig dosierten Wirkstoffgehalt. Um sicherzugehen, fragen Sie vorab einen Kinderarzt oder Apotheker um Rat.

Bewährte Hausmittel bei Schnupfen


Ebenfalls beliebt zur sanften Behandlung von Schnupfen sind Hausmittel. Bestimmt gibt es in jeder Familie einige Tipps und Tricks, die schon Oma kannte, und die noch immer Anwendung finden. Bewährt haben sich unter anderem folgende Hausmittel:

Tief einatmen: Inhalieren bei Erkältungsschnupfen

Ein beliebtes Hausmittel gegen Schnupfen ist das Inhalieren. Das Einatmen von heißem Wasserdampf reinigt die oberen Atemwege und fördert deren Durchblutung. Zusätzlich hilft es, die Schleimhäute feucht zu halten. Die Nasenschleimhaut schwillt ab und gleichzeitig wird der Sekretabfluss über die Nase gefördert.

Und so wird's gemacht:

  • Füllen Sie einen großen Topf mit heißem Wasser.
  • Beugen Sie Ihren Kopf über den dampfenden Inhalt und legen Sie ein Handtuch so über sich und Topf, dass kein Dampf entweichen kann. Neigen Sie Ihr Gesicht dabei nicht zu nah an das heiße Wasser – um sich nicht zu verbrennen, ist ein Abstand von zwei Handbreiten sinnvoll.
  • Beginnen Sie nun vorsichtig, den Dampf langsam durch die Nase ein und durch den Mund auszuatmen. Sollte Ihre Nase zu sehr verstopft sein, können Sie die Inhalation auch nur oral durchführen.

Bitte beachten:

Inhalieren Sie nur so lange, wie Sie dies als angenehm empfinden. Generell sollte die Dampfinhalation nicht länger als 10 bis 20 Minuten durchgeführt werden.4 Im Anschluss ist es ratsam, sich gut zuzudecken und sich einen Moment der Ruhe zu gönnen.

Einige Tropfen Teebaum- oder Kamillenöl, die in das heiße Wasser gegeben werden, können zudem desinfizierend und schleimlösend wirken und die Nasenatmung erleichtern.

Reiben Sie sich Honig unter die Nase

Als Hausmittel gegen Schnupfen hat sich auch Honig bewährt. Das Lebensmittel besitzt eine desinfizierende Wirkung. Außerdem soll es bei geschwollener und geröteter Haut, die unterhalb der Nase schnell durch das viele Niesen und Schnäuzen entstehen kann, hilfreich sein.

Geben Sie einfach etwas Honig auf den Finger und reiben ihn in und unter die Nase. Das tut nicht nur Ihrer Nase gut, sondern riecht zudem auch noch sehr angenehm.

Bild von Honig, einem Hausmittel zur Behandlung von Schnupfen.

Altbewährtes Schnupfenmittel: Majoranbutter

Erst Honig, nun Majoran? Majoranbutter, als Hausmittel gegen Schnupfen soll beruhigend auf Schnupfennasen wirken. Denn Majorankraut enthält ätherische Öle, die antivirale und schleimlösende Effekte mit sich bringen.

Um Majoranbutter herzustellen, benötigen Sie 100 Gramm Butter, die Sie schmelzen. Den Schaum im Anschluss abschöpfen. Geben Sie eine Handvoll frischen oder getrockneten Majoran hinzu und erwärmen das Ganze über einem heißen Wasserbad für 30 Minuten. Im Anschluss wird die flüssige Masse durch ein Sieb gedrückt, zusätzlich mit fünf Tropfen Majoranöl vermengt und abgefüllt. Lassen Sie die Butter abkühlen und verwenden Sie sie bei Bedarf. Die Majoranbutter ist im Kühlschrank bis zu einem Jahr haltbar.5

Wasser marsch: Was bringt eine Nasendusche?

Wenn borkige Krusten die Nase verstopfen, kann eine Nasendusche mit Salzwasser dabei helfen, die Nase freizubekommen. Das Hausmittel spült außerdem Keime und Schleim aus der Nase und befeuchtet die Schleimhäute. Wer etwas geübter ist, benötigt für die Nasendusche nur eine hohle Hand und etwas Salzlösung. Für alle anderen gibt es spezielle Behälter in der Apotheke zu kaufen.

Und so wird die Spülung durchgeführt:

  • Vermengen Sie 9 Gramm Salz (etwa 2 Teelöffel) mit einem Liter warmen Wasser.6 Die Lösung anschließend in die Nasendusche füllen.
  • Bevor Sie mit der Anwendung beginnen, beugen Sie sich über ein Waschbecken und neigen Sie Ihren Kopf zur Seite.
  • Lassen Sie das lauwarme Salzwasser mit der Nasendusche in das eine Nasenloch ein- und über das andere Nasenloch wieder ablaufen.
  • Wiederholen Sie den Vorgang anschließend mit dem zweiten Nasenloch. Nach der Anwendung können Sie sich leicht schnäuzen.

Richtig Naseputzen – Schritt für Schritt:

  1. Zunächst einmal sollten Sie hierfür ein frisches Papiertaschentuch hernehmen. Ein Stofftaschentuch können Sie zwar auch verwenden, allerdings ist das mehrmalige Anwenden nicht zu empfehlen, da sich Erreger hier ungehindert ausbreiten können.
  2. Das Papiertaschentuch falten, um ein Einreißen zu verhindern. Im Anschluss drücken sie es sanft an Ihre Nase.
  3. Während Sie einen Nasenflügel zudrücken, schnauben Sie leicht durch das andere Nasenloch. Schnäuzen Sie nicht mit zu viel Druck, denn damit erreichen Sie möglicherweise das Gegenteil: Der Nasenschleim wird mitsamt den Viren hoch in die Nasennebenhöhlen gedrückt.
  4. Um das Ansteckungsrisiko für andere Menschen gering zu halten, sollten Sie das Papiertaschentuch nach dem Gebrauch wegwerfen.
  5. Nach dem Naseputzen waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife. Auf diese Weise verringern Sie das Risiko, dass sich die Erreger weiter ausbreiten.

Weitere Tipps: Was Sie sonst noch tun können


Bei der Therapie von Schnupfen sind neben Nasensprays und Hausmitteln noch weitere Maßnahmen angezeigt. Folgende Tipps sind zu empfehlen:

  • Trinken, trinken, trinken: Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Gesunden Menschen werden 1,5 Liter empfohlen. Bei einer Erkältung sind jedoch mehr angeraten, um das Lösen des Schleims von innen zu unterstützen. Neben Wasser bieten sich Tees mit Ingwer, Holunder oder Lindenblüten, ebenso wie eine heiße Zitrone an.
  • Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Mit einem Luftbefeuchter können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Büro- oder Privaträumen erhöhen. Denn ist diese zu gering, trocknen möglicherweise die Schleimhäute zusätzlich aus – Erreger haben es so leichter, sich auszubreiten.
  • Das Immunsystem stärken: Achten Sie auf ausreichend Schlaf und essen Sie gesund sowie ausgewogen, damit Ihr Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Übrigens sollten Sie auch Ihre Füße warmhalten. Denn kalte Füße können das Immunsystem ebenfalls schwächen.
  • Erhöht schlafen: Wenn Sie vor allem nachts unter einer verstopften Nase leiden, versuchen Sie, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen. Auf diese Weise bleibt der Nasenschleim nicht in den Atemwegen hängen, sondern kann durch Mund und Rachen abgehen.

Wann zum Arzt?

Sollte der Schnupfen nach zwei Wochen immer noch anhalten, plötzlich sehr hohes Fieber oder Atembeschwerden auftreten, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Gleiches gilt, wenn sich ein Druckgefühl in der Stirn oder dem Oberkiefer bildet. In diesem Fall kann sich der Virusinfekt auf die Nasennebenhöhlen ausgebreitet und dort eine Nasennebenhöhlenentzündung verursacht haben.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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