Der Verlauf einer Grippe
Auch wenn nicht jede Grippe-Erkrankung denselben Verlauf nimmt, kann sie doch in mehrere typische Stadien unterteilt werden. Die verschiedenen Phasen gehen oft fließend ineinander über und können von Mensch zu Mensch in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen.
Erste Phase: Ansteckung mit Grippe-Viren
Bevor die Erkrankung ausbricht, erfolgt die Ansteckung mit Influenza-Viren. Übertragen wird dieser Virentyp überwiegend durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen aus den Atemwegen der Erkrankten austreten. Der Erreger wird dann von noch gesunden Menschen eingeatmet, nistet sich in den Schleimhäuten der Nase ein und kann so für den Ausbruch einer Grippe sorgen. Auch eine Übertragung der Viren durch Händeschütteln oder das Berühren kontaminierter Oberflächen mit anschließendem Hand-Mund-Kontakt ist möglich.
Zweite Phase: Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beschreibt den Zeitraum zwischen dem Eindringen der Erreger in den Körper und dem tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung. Im Fall der Grippe beträgt die Dauer von der Infektion mit den Influenza-Viren bis zum Erscheinen der ersten Symptome durchschnittlich ein bis zwei Tage1.
Dritte Phase: Erkrankungsbeginn
Der Beginn der Influenza erfolgt, im Vergleich zur Erkältung, relativ plötzlich. Zu den Hauptsymptomen zählen in der Regel:
- Fieber über 38.9 Grad Celsius,
- Halsschmerzen,
- Husten sowie
- Kopf- und Muskelschmerzen
Im weiteren Verlauf der Grippe können auch Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall auftreten. Der gesamte Zeitraum der Erkrankung wird begleitet von einem allgemeinen Gefühl der Schwäche. Eine Therapie erfolgt in aller Regel rein symptomatisch (also zur Linderung der Beschwerden) und wird nur bei zusätzlich auftretenden bakteriellen Erkrankungen (Sekundärinfektionen) um ein Antibiotikum ergänzt.
Vierte Phase: Krankheitsgipfel und Dauer der Grippe
Wie lange dauert eine Grippe? Das hängt stark von der individuellen körperlichen Verfassung ab. In den meisten Fällen ist die Influenza nach fünf bis sieben Tagen überstanden. In Ausnahmefällen – bei schweren Vorerkrankungen oder älteren Menschen – kann die Dauer der Grippe auch deutlich länger ausfallen. Ihren Höhepunkt erreicht die Erkrankung kurz vor Abklingen der Symptome, in den meisten Fällen also zwischen dem dritten und fünften Tag nach Ausbruch2.
Fünfte Phase: Abklingen der Symptome
Nach dem Überschreiten des Krankheitsgipfels lassen die bestehenden Beschwerden langsam nach. Wie schnell der Verlauf der Grippe dann voranschreitet, kann nicht vorausgesagt werden. Viele Patienten klagen jedoch noch Wochen nach Abklingen der Erkrankung über ein Schwächegefühl und verminderte Leistungsfähigkeit. Daher ist es wichtig, den Körper erst nach und nach wieder voll zu belasten.
Risikofaktoren im Verlauf der Grippe
Häufig sind nicht die Influenza-Viren selbst so gefährlich, sondern eine mögliche bakterielle Sekundärinfektion, die im Verlauf der Grippe auftreten kann. Hiervon betroffen sind vor allem Menschen, die schon vor der Ansteckung in schlechter körperlicher Verfassung waren. Durch die Grippeviren ist der Körper so geschwächt, dass er auch für andere Infektionen anfälliger wird. Besonders schwere Folgeerkrankungen können Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis), des Herzmuskels, der Lunge oder der Skelettmuskulatur sein.
Hinweis
Gegen die Grippe existiert eine wirkungsvolle Schutzimpfung, die vor allem von älteren Personen und chronisch Kranken in Anspruch genommen werden sollte.
Grippe Dauer: Wann zurück ins Arbeitsleben?
Bei einer solch ansteckenden und oftmals langwierigen Erkrankung wie der Influenza ist eine Krankschreibung in der Regel unumgänglich. Arbeitgeber und -nehmer stellen sich hierbei die Frage: Wie lange dauert eine Grippe und wann kann die Arbeit wieder aufgenommen werden?
Die Dauer der Grippe-Akutphase beläuft sich regulär auf fünf bis sieben Tage. Der Erkrankte fühlt sich erschöpft, müde und ist nur eingeschränkt leistungsfähig. Ab welchem Zeitpunkt wieder gearbeitet werden darf, hängt also zu einem Großteil davon ab, wie ausgeprägt die Schwäche ist und welcher Art von Arbeit er nachgeht. Eine Bürotätigkeit kann aufgrund der geringeren körperlichen Belastung schneller wieder ausgeübt werden als beispielsweise die Arbeit auf einer Baustelle.
Um Arbeitskollegen vor einer Infektion zu schützen, muss zudem ein Augenmerk darauf liegen, zum Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme nicht mehr ansteckend zu sein. Generell sollte bei Übertragungsgefahr der Kontakt zu Kindern, Senioren oder Menschen mit geschwächter Immunabwehr vermieden werden, da für sie eine Grippe-Erkrankung sehr gefährlich sein kann. Ausnehmende Vorsicht gilt daher für Betroffene, die beruflich in der Pflege oder Betreuung dieser besonders gefährdeten Personengruppen tätig sind.
Egal welcher Tätigkeit Sie nachgehen: Die körperliche Belastung sollte nach einer Grippe nur langsam und Schritt für Schritt gesteigert werden, da sonst eine Zustandsverschlechterung oder ein Rückfall drohen. Wer ganz sichergehen will, lässt sich vor Arbeitsantritt noch einmal vom Allgemeinarzt untersuchen und beraten.