Kurz definiert:

  • Akute Bronchitis: Von dieser Form sprechen Mediziner, wenn eine akute Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien vorliegt. In den meisten Fällen geht dieser eine viral bedingte Erkrankung der oberen Atemwege (zum Beispiel eine Erkältung) voraus. Die akute Bronchitis ist ansteckend.
  • Chronische Bronchitis: Laut der Weltgesundheitsorganisation ist die chronische Erkrankung gegeben, wenn die Beschwerden über wenigstens drei Monate hinweg in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Als Hauptursache gilt Zigarettenrauch, aber auch andere Schadstoffe wie Abgase, Chemikalien oder Staub können bei Dauerbelastung verantwortlich sein.

Die Unterscheidung, ob eine akute oder chronische Entzündung vorliegt, ist relevant für die Behandlung.

Bronchitis beim Arzt behandeln lassen?


In der Regel ist bei einer akuten Bronchitis kein Arztbesuch notwendig – die Beschwerden verschwinden meist nach etwa zehn Tagen von selbst wieder.3 Wenn sich die Symptome jedoch verschlimmern oder Atemnot sowie hohes Fieber hinzukommen, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Gleiches gilt für Kinder oder ältere Personen, um Komplikationen zu vermeiden. Als erster Ansprechpartner bietet sich der Hausarzt an, er kann Sie im Zweifel an den Hals-Nasen-Ohren-Arzt verweisen.

Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, wird sich der behandelnde Mediziner im Rahmen der Anamnese (Erfragung der Krankengeschichte) nach den Beschwerden des Patienten erkundigen. Charakteristisch ist das Auftreten eines starken, schmerzhaften Hustens, der zu Beginn trocken ist und sich im weiteren Verlauf zu einem produktiven Husten mit Auswurf (Schleim) entwickelt. Darüber hinaus kommt es zu erkältungsähnlichen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen und/oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl.

Zur chronischen Form kann es kommen, wenn eine akute Bronchitis nicht gut auskuriert wurde oder der Patient einer dauernden Belastung mit Schadstoffen wie Zigarettenrauch, Abgasen, Chemikalien oder Staub ausgesetzt ist. Damit ist die akute Bronchitis eine durch Infektion bedingte Erkrankung, während bei der chronischen eine Art Dauerbelastung zu einer Entzündung der Bronchien geführt hat, die nicht ansteckend ist. Dies rechtfertigt eine getrennte Betrachtung der Bronchitis-Behandlung je nach Ausprägung der Krankheit.

Im Anschluss an die Anamnese erfolgt das Abhören der Lunge, um erste Anzeichen einer Lungenentzündung rechtzeitig zu erkennen. Zur Untersuchung gehört auch die Betrachtung des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs und das Abtasten der Lymphknoten, um zu prüfen, ob sie durch die Erkrankung angeschwollen sind.

Eine Blutuntersuchung führt der Arzt in der Regel dann durch, wenn der Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion vorliegt. Zu solch einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien kommt es meist aufgrund einer geschädigten Bronchialschleimhaut, die anfälliger für das Eindringen der Erreger ist

Aha!

Hartnäckig hält sich das Gerücht, es ließe sich anhand der Farbe des Auswurfs beim Husten eine Zuordnung (viral oder bakteriell) bestimmen. Dem ist allerdings nicht so – die Farbe des Schleims lässt nicht zwangsläufig auf den Erreger schließen.

Behandlung einer akuten Bronchitis


In den meisten Fällen klingt eine akute Bronchitis innerhalb von acht bis zehn Tagen ab.3 Die Behandlung dient in erster Linie der Linderung der Beschwerden. So können schleimlösende Medikamente helfen, zähes Bronchialsekret, das in der späteren Phase der akuten Bronchitis produziert wird, zu verflüssigen. Hustensäfte sowie Lutschtabletten mildern die Schmerzen im Hals und den Hustenreiz.

Macht die Einnahme von Antibiotika Sinn?

Bei einer akuten Bronchitis durch Viren bleibt ein Antibiotikum unwirksam. Ein solches Medikament kann Ihnen Ihr Arzt dann verschreiben, wenn eine bakterielle Superinfektion vorliegt. Der Erreger-Typus entscheidet letztlich, wie lange und in welcher Dosierung das Antibiotikum verabreicht wird.

Bewährte Hausmittel: Halswickel, Hühnerbrühe und Co.

Hausmittel haben sich ebenfalls gegen akute Bronchitis bewährt. Besonders wohltuend sind Inhalationen oder Erkältungsbäder mit Thymian, Kamille oder Eukalyptus.

Wer an Halsschmerzen leidet, sollte Salzwassergurgeln ausprobieren. Es hat eine desinfizierende Funktion und hemmt die Entzündung.

Halswickel bringen zusätzlich Erleichterung, wobei hier kalte wie warme angewendet werden können, je nach eigenem Wohlbefinden. Während Wärmetransporter wie lauwarme Kartoffeln oder Quark gegen die Schmerzen wirken, bietet sich die Kühlung vor allem zur Linderung von Hustenreiz und Entzündungen an. Eine Möglichkeit von innen zu kühlen, wäre zudem das Lutschen von Eiswürfeln.

Um Halsschmerzen und Husten zu lindern, hat sich außerdem Ingwer wegen seiner ätherischen Öle bewährt – sei es als Tee oder Brustwickel. Die scharfe Knolle löst festsitzenden Schleim und hat eine entzündungshemmende und wohltuende Wirkung. Und auch die klassische Hühnersuppe eignet sich hier aufgrund des enthaltenen Cystein als Heilmittel. Cystein ist eine proteinogene ("Proteine erzeugende") Aminosäure aus dem Hühnerfleisch, die für das Immunsystem sowie für die Atemwege förderlich ist. Zudem beruhigt Hühnersuppe die gereizten Schleimhäute und stärkt mit Zink die Abwehrkräfte. Die warme Mahlzeit bietet sich auch für alle an, die schmerzbedingt Schwierigkeiten mit dem Essen haben.

Weitere Tipps: Das sollten Sie außerdem beachten

Bei einer akuten Entzündung der bronchialen Atemwege empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Verzichten Sie auf das Rauchen und auf Sport, damit der Husten abklingen kann.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Gesunden Erwachsenen wird geraten, etwa 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken4 – im Krankheitsfall und vor allem bei Fieber benötigt der Körper jedoch mehr Flüssigkeit.
  • Außerdem ist für ausreichend Luftfeuchtigkeit zu sorgen, indem Sie in regelmäßigen Abständen lüften und zusätzlich beispielsweise Luftbefeuchter aufstellen.
  • Wenn möglich, umgehen Sie Klimaanlagenluft, da diese die Schleimhaut der Bronchien zunehmend austrocknet und sie so noch anfälliger für Bakterien und Viren wird.

Um die Ausbreitung der Infektion und die eigene Ansteckung mit weiteren Krankheitserregern zu verhindern, sollten Sie außerdem Menschenmengen meiden und die Hände regelmäßig waschen.

Eine Ansteckung vermeiden

Um der Erkältung vorzubeugen, können Sie noch mehr tun, als Händewaschen. Welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, verraten wir Ihnen in unserem Gesundheitspodcast.

Alle Episoden
Erkältungstipps für den Herbst
Nützliche Verhaltensweisen und Hausmittel

Behandlung einer chronischen Bronchitis


Das A und O bei der Therapie einer chronischen Erkrankung der Bronchien ist es, zusätzliche Schädigungen und Belastungen zu vermeiden. Zu den inhalativen Schadstoffen gehören zum Beispiel Zigarettenrauch, Abgase und Staub.

Darüber hinaus erleichtern Medikamente, die die Bronchien weiten und schleimlösend wirken, das Atmen und Abhusten des sich bei Bronchitis immer wieder bildenden Sekrets. Außerdem können auch bei der chronischen Bronchitis die richtigen Hausmittel wie das Inhalieren mit einer Kochsalzlösung zu einer Besserung der Beschwerden beitragen.

Zusätzlich empfehlen sich die Teilnahme an Patientenschulungen und Physiotherapie zur Bronchialpflege.

Tipp:

Aufgrund der dauerhaft entzündeten Bronchialschleimhaut sind Betroffene anfälliger für das Eindringen von Erregern. Patienten mit einer chronischen Bronchitis schützen sich daher besser mit einer Impfung gegen Pneumokoken, die Auslöser einer Lungenentzündung sein können.

Des Weiteren sind Bronchitis-Patienten besonders anfällig für die „echte“ Virusgrippe (Influenza) und sollten sich daher auch gegen diese impfen lassen.

Wie man wirksam vorbeugen kann


Einerseits lässt sich mit einer gesunden Lebensführung und Ernährung sowie mit ausreichender Bewegung das Immunsystem stärken. Andererseits können Infektionskrankheiten wie eine akute Bronchitis vermieden oder abgemildert werden. Zudem ist es möglich, den Körper und vor allem die Lunge zu unterstützen, indem Sie auf Ihren Flüssigkeitshaushalt und soweit wie möglich auf angenehme Luftfeuchte achten. Damit Sie weiterhin befreit durchatmen können!

Das interessiert andere Leser:
Carolin Stollberg Schreiben ist ihre Leidenschaft – und das am liebsten über Themen, die die Menschen wirklich bewegen. Nachdem sich Carolin Stollberg in ihrem Studium der Germanistik alle Instrumente angeeignet hat, die sie für das Schreiben guter Texte benötigt, konnte sie sich voll und ganz Ihren Interessensschwerpunkten widmen: Gesundheit und Medizin. Carolin Stollberg Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen